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HiN III, 5 (2002)
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Gerhard Kortum
“Alexander von Humboldt” als Name für Forschungsschiffe vor dem Hintergrund seiner meereskundlichen Arbeiten
3.1 Die Dreimastbark mit den grünen Segeln: Ein Jugendschulschiff
3.2 Humboldts eigene Vorstellung von einem Forschungsschiff
3.3 Das Fischereiforschungsschiff "Alexander von Humboldt" (1939)
3.4 Das Akademie- bzw. IOW-Forschungsschiff "Alexander von Humboldt"
3.5 Das peruanische Fischereiforschungsschiff "Humboldt"3.5 Das peruanische Fischereiforschungsschiff “Humboldt”
Eine weitere “Humboldt” kreuzt im pazifischen Humboldt-Strom, den der namensgebende berühmte Naturforscher selbst vom 24.12.1802 - 4.1.1803 auf der Reise von Callao nach Guayaquil befuhr, ein für ihn entscheidender 12-tägiger Seeabschnitt von rund 830 sm auf seiner Südamerika-Forschungsreise. Hiermit erfüllten sich schließlich seine seit seiner Jugendzeit gehegten Südsee-Träume (zu Humboldts Arbeiten im Pazifik vgl. KRÜMMEL 1904 und KORTUM 2002).
Humboldts wissenschaftliches Erbe ist bekanntlich überall in Lateinamerika noch heute lebendig und gegenwärtig, das zeigten wiederum die vielen regionalen Sonderveranstaltungen anlässlich der Zweihundertjahrfeier seiner Expedition im Jahre 1999.
Peruanisches Forschungsschiff „Humboldt“. Foto: IMARPE
Die als Fischtrawler konzipierte peruanische “Humboldt” wurde 1979-1980 mit technischer und finanzieller Hilfe der Bundesrepublik Deutschland auf der dortigen Marinewerft gebaut und dem Fischerei-Institut des Landes (IMARPE) als jetzigen Betreiber übergeben. Die Besatzung gehört hingegen zur Marine und ist dem Hydrographischen Institut zugeordnet. Zu den Hauptaufgaben des Schiffes gehören regelmäßige Überwachungs-Surveys der Anchovis- und Sardinenbestände im Humboldt-Strom sowie dreimonatige Antarktis-Einsätze zu Jahresende (persönl. Mitt. von S. Hektor, Direccion de Hidrografia, Callao-Peru.)
Die technischen Daten der pazifischen “Humboldt” sind nach Mitteilung von IMARPE:
1980 BRT, Länge 76 m, Breite 12,6 m, Tiefgang 6,9 m, Maschinen 2 Burmeister & Wein 1450 PS.
Das Schiff war in die Feierlichkeiten in Peru zum Andenken an Humboldts Expedition nach Amerika vor 200 Jahren eingebunden.
Auch Mexiko fühlt sich bekanntlich dem wissenschaftlichen Erbe Humboldts verpflichtet: Das 1970 bei Hitzler in Lauenburg erbaute 700 BRT messende Hydrographieschiff der Marine erhielt den Namen “Alejandro de Humboldt“.
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