HiN - Humboldt im Netz

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Krzysztof Zielnica

Karolina Jaenisch-Pavlova, Adam Mickiewicz und
Alexander von Humboldt. Ein Beitrag zu den deutsch-russisch-polnischen
Literaturbeziehungen des 19. Jahrhunderts

5. Humboldt in St. Petersburg

Alexander von Humboldt traf am 1. Mai 1829 in St. Petersburg ein und blieb dort bis 20. Mai 1829. Mickiewicz war gewiß durch die bevorstehende Ausreise sehr in Anspruch genommen, aber es läßt sich nicht ganz ausschließen, daß sich Humboldt und der Dichter in einem der Petersburger Salons noch begegnet sind; vielleicht im Salon Madame Bagreevs, der Tochter des bekannten Staatsmanns und Juristen Michail Michailovič Speranskij (1772-1839), in dem viele bedeutende Künstler und Literaten verkehrten. Adam Mickiewicz war ein häufiger Gast in diesem Hause. Aus dem ungedruckten Tagebuch von Helena Szymanowska, der älteren Tochter der Pianistin Maria Szymanowska (1789-1831), erfahren wir, daß Humboldt es nicht versäumte, die Gesellschaft des Grafen Speranski kennenzulernen. Unter dem 27. November1829 notierte Helena: „Wieczór u Pani Bagreew z domu Speranskiej. Był tam Aleksander Humboldt. Dużo mówił o swoim wojażu do Syberii i o Mickiewiczu, którego bardzo chwalił.”[1] („Abend bei Frau Bagreev, geb. Speranska. Alexander von Humboldt war dort; er erzählte viel über seine Reise nach Sibirien und über Mickiewicz, den er sehr lobte”.)

HiN | K. Zielnica "Fürst Michail Michajlovic Speranskij (1772-1839), liberaler russischer Staatsmann und Jurist, unterhielt Kontakte mit Alexander von Humboldt. Seine Tochter führte in St. Petersburg einen berühmten literarischen Salon, den Humboldt 1829 besuchte."

Abb. 5    

Fürst Michail Michajlovič Speranskij (1772-1839), liberaler russischer Staatsmann und Jurist, unterhielt Kontakte mit Alexander von Humboldt. Seine Tochter führte in St. Petersburg einen berühmten literarischen Salon, den Humboldt 1829 besuchte.

 



[1] Original im Mickiewicz-Museum in Warschau. Zit nach: Mickiewicz, Władysław, a.a.O., S. 367.

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