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Heinz Krumpel

Identität und Differenz
Goethes Faust und Alexander von Humboldt

2. Tätigkeit, Erkenntnis, Vision

Die faustsche Vision eines »ewig-tätigen Lebens«[1], das »Spuren« auf Erden hinterlässt, manifestiert sich in dem gesamten Schaffen von Humboldt. So auch in seiner großen amerikanischen Reise, welche ihn durch die heutigen Staaten Venezuela, Kuba, Kolumbien, Ekuador, Peru und Mexiko führte. Das dem Menschen innewohnende faustsche und mephistophelische Prinzip wirkte bei Humboldt u. a. als Triebkraft höherer Schaffens- und Erkenntnisgewinnung. Treffend dafür sind die Worte Goethes, die er im Prolog des Himmels dem Herrn in den Mund legt: »Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, Der reizt und wirkt, und muss als Teufel schaffen« (V.340ff)[2]. Humboldts wissenschaftliche Tätigkeit entsprach dem faustschen Streben: »Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält« (V.380)[3]. Allerdings hätte Humboldt kaum gesagt: »Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor« (355 / 360)[4]

Humboldts autobiographische Bekenntnisse machen deutlich, dass er eine profunde schulische und wissenschaftliche Ausbildung erhalten hatte, die der Vermittlung von Wissenschaftstheorie und Wissenschaftspraxis gerecht wurde.[5] Hauptziel in seiner Studienzeit war das Bemühen, sich zu einem Forschungsreisenden auszubilden. Ab Mitte Juni 1791 bis Ende März 1792 studierte er das Fach Bergbau an der Bergakademie in Freiberg. Die daraus gewonnenen Kenntnisse erwiesen sich während seiner Reisetätigkeit als sehr nützlich. Seine Ratschläge trugen in den damaligen spanischen Vizekönigreichen Mexiko und Kolumbien dazu bei, das Minenwesen zu modernisieren.[6] 

Im Unterschied zu Faust brauchte er nicht zu sagen: »Auch hab ich weder Gut noch Geld, Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt« (V.375). Denn Alexander von Humboldt, preußischer Protestant und Baron, wurde in einer angesehenen Berliner Adelsfamilie geboren. Von seiner Mutter erbte er ein Vermögen von 85375 Talern, das ihn in die Lage versetzte, für sich und seinen Begleiter Bonpland die amerikanische Forschungsreise selbst zu finanzieren. Auch reichte sein Vermögen, um in einer zwanzigjährigen Arbeit in Paris die Mitarbeiter und den Druck seines 30-bändigen Reisewerkes zu bezahlen.

Goethe fand viele bewundernde und anerkennende Worte über Alexander von Humboldt. Eckermann notierte in seinem Tagebuch am 11. Dezember 1826: »Ich fand Goethe in einer sehr heiteren Stimmung. Alexander von Humboldt ist diesen Morgen einige Stunden bei mir gewesen, sagte er mir sehr belebt entgegen. Was für ein Mann! – Ich kenne ihn so lange, und doch bin ich von neuem überzeugt, über ihn in Erstaunen. Man kann sagen, er hat an Kenntnissen und lebendigem Wissen nicht seinesgleichen. Und eine Vielseitigkeit, wie sie mir gleichfalls noch nicht vorgekommen ist! Wohin man rührt, er ist überall zu Hause und überschüttet uns mit geistigen Schätzen. Er gleicht einem Brunnen mit vielen Röhren, wo man überall nur Gefäße unterzuhalten braucht und wo es uns immer erquicklich und unerschöpflich entgegenströmt. Er wird einige Tage hier bleiben, und ich fühle schon, es wird mir sein, als hätte ich Jahre verlebt.«[7]  Goethe las Humboldts Werk über Kuba und Kolumbien. Für das Projekt eines Durchstichs der Landenge von Panama zeigte er besonderes Interesse. »Humboldt«, sagte Goethe, »hat mit großer Sachkenntnis noch andere Punkte angegeben wo man mit Benutzung einiger in den Mexikanischen Meerbusen fließenden Ströme vielleicht noch vorteilhafter zum Ziele käme als in Panama. Dies ist nun alles der Zukunft und einem großen Unternehmungsgeist vorbehalten.«[8]

Reiselust verband Humboldt mit wissenschaftlicher Neugier. Seine Reisen durch die kleine und große Welt waren bei ihm mit dem Bestreben verbunden, alles zu ergründen und möglichst an jedem Ort gewesen zu sein. In einem Brief an Goethe vom 3. Januar 1810 schrieb er über seine kreative Ungeduld: »Ich bin von dem Gefühl gepeinigt, nicht schneller vollenden zu können, was ich mir selbst schuldig bin«[9]. Hierbei wies er auf seine mannigfaltigen rheumatischen Übel hin (»Folgen der Nässe der Wälder«) und auf seinen etwas lahmen Arm.[10] Aufkommende pessimistische Stimmungen (»Meine Ansicht der Welt ist trübe«[11]), sowie gesundheitliche Besorgnis begegnete er mit Reisplänen. An Goethe teilte er mit: »Mein Befinden wird besser sein, sobald ich erst wieder in heißen Zonen lebe. Mein Projekt ist, mich nach dem Kap einzuschiffen, an der Südspitze von Afrika ein Jahr zu bleiben und mich mit den südlichen Strömen zu beschäftigen; dann nach Ceylon und Kalkutta zu gehen, mich in Benares, wo Karawanen von Lhasa ankommen, auf Tibet vorzubereiten und dann weiter nordwärts nach Norden einzudringen«.[12]  Nach Berichten von Zeitgenossen war Humboldt voller Witz und Ironie. Kollegen seiner Zeit vertraten die Meinung, dass eine große Leistung Humboldts darin bestand, bei all den Gefahren, die ihm begegneten, überlebt zu haben. In seinen Berichten äußerte er sich verschiedentlich über die Wagnisse bei seiner Reise. So z.B. beim Besteigen des Gipfels des Chimborazo oder beim Hinabsteigen in einen Vulkan, sowie seine Aufenthalte im Urwald, wo es von Schlangen und Krokodilen nur so wimmelte. Seinem Bruder Wilhelm schrieb er: »Das Schicksal wollte nicht, dass wir [...] umkommen sollten, wo zehn Meilen im Umkreis kein Mensch weder unsern Untergang, nur die geringste Spur davon würde entdeckt haben. Unsere Lage war in Wahrheit schrecklich«.[13] Alexander von Humboldt erreichte, als er mit 90 Jahren starb, fast das Alter von Goethes Faust. Sein Streben nach ständig neuem Wissen blieb, wie bei Faust, bis ins hohe Alter ungebrochen. Neugier, verbunden mit der Fähigkeit des sich Wundern können, bildeten für ihn Grundprinzipien seiner schöpferischen Tätigkeit. Der hundertjährige Faust verband seine Vision mit einer befreiten Menschheit, und der neunzigjährige Alexander von Humboldt hielt gleichfalls an den Ideen der Aufklärung fest. Dies kommt auch in einem Brief an seinen Bruder Wilhelm vom 17. Oktober 1822 zum Ausdruck: »Ich habe ein großes Projekt eines großen Zentralinstitutes der Wissenschaft in Mexiko für das ganze freie Amerika«.[14]

Im Unterschied zu Faust eilte Humboldt nicht durch die kleine und große Welt, sondern entdeckte, wie ein kluger Franzose einmal formulierte, die Kunst des Reisens. Mittels dieser Kunst war er unterwegs zu einem »Weltbewusstsein«.[15] Aus einer interkulturellen Vision heraus weist er auf eine künftige fruchtbare gemeinsame kulturelle Zusammenarbeit zwischen dem südamerikanischen und europäischen Kontinent hin. Die Vision Humboldts umfasste den schönen Wetteifer in der Kultur, in den Künsten, der Industrie und des Handels. Auch die künftige Nutzung lateinamerikanischer Flusssysteme bis hin zur Kultivierung der Savannen sah er für Europa als bedeutsam an. Doch wie spricht im »Prolog des Himmels« der Herr zu Mephistopheles: »Es irrt der Mensch, so lang er strebt« (V. 315)[16]. Humboldt war wie jedes Individuum, Sohn seiner Zeit (Hegel). Deshalb sind auch seine, von heute aus gesehenen Irrtümer, verständlich. So trat z.B. seine Voraussage, dass sich nach der hispanoamerikanischen Independencia zwischen den befreiten Gebieten Lateinamerikas und Europas ein Gleichgewicht herstellen würde, nicht ein.

Ein zentrales Kettenglied im Streben von Faust und Humboldt ist der Begriff der Tätigkeit (einschließlich seiner Vermittlung zwischen Mensch und Natur). Ein Begriff, der im Zeitalter der Aufklärung sowohl in der Poesie als auch in der klassischen deutschen Philosophie im Mittelpunkt gedanklicher Reflexionen steht. Hierbei ist der Begriff umfassend und erhält in der künstlerischen, moralischen, philosophischen, materiellen etc. Tätigkeit seinen Ausdruck. Indem sich der Mensch durch seine Tätigkeit mit dem jeweiligen Objekt seines Begehrens auseinandersetzt, erkennt er fortschreitend immer tiefer das hinter der Erscheinung verborgene Wesen. Das mit Tätigkeit und Erkenntnis verbundene Prinzip Hoffnung (Bloch) weckt das Bedürfnis nach Visionen (die auch als Prophezeiungen in Erscheinung treten). Tätigkeit, Erkenntnis und Visionen sind untrennbar miteinander verknüpft. In der Phänomenologie des Geistes schreibt Hegel: »Das wahre Sein des Menschen ist [...] seine Tat, in ihr ist die Individualität wirklich«.[17] Diese Worte kehren auch in seinen anderen Schriften wieder: »Was das Subjekt ist, ist die Reihe seiner Handlungen«.[18] »Das, was der Mensch ist, ist seine Tat, ist die Reihe seiner Taten, ist das, wozu er sich gemacht hat«.[19] Auch Goethe lässt Faust sagen: »Hier ist es Zeit, durch Taten zu beweisen, dass Manneswürde nicht der Götterhöhe weicht« (V.710)[20].

»Ich fühle mich bereit, auf neue Bahn den Äther zu durchdringen, Zu neuen Sphären reiner Tätigkeit« (V.705)[21]. Humboldt lässt von Beginn an keinen Zweifel an der Hochschätzung der Tätigkeit. So schrieb er in einem Brief an Ludwig Bollmann vom 15.10. 1799 von seiner Entschlossenheit, seine Jugendjahre tätig zu vollbringen.[22] Bis zu seinem Tod bildete für Humboldt die Tätigkeit das oberste Prinzip.

Bekanntlich steht im Zentrum der Wette zwischen Faust und Mephisto die Tat. Entgegen der Annahme von Mephisto glaubt Faust nicht daran, in Selbstgefälligkeit und Genusssucht zu verfallen. Denn die Tat ist für ihn der Sinn des menschlichen Lebens. Er wettet mit Mephisto, dass er in seinem ganzen Leben tätig sein wird, ohne damit aufzuhören. Mephisto sieht darin ein vergebliches Bemühen, da nach ihm die mit Vernunft ausgeübte Tätigkeit zu nichts führt. »Er nennt’s Vernunft und braucht’s allein, Nur tierischer als jedes Tier zu sein. Er scheint mir, mit  Verlaub von Euren Gnaden, Wie eine der langbeinigen Zikaden, Die immer fliegt und fliegend springt Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt; Und läg er nur noch immer in dem Grase! In jeden Quark begräbt er seine Nase« (V. 285 /290)[23]. Mephisto will durch seine Wette Faust dahin führen, dass er die Sinnlosigkeit seines Tuns erkennt und daran verzweifelt, weil er sich als Mensch aufgibt.[24] Allerdings zweifelt der Herr keinesfalls daran, dass Faust ein guter Mensch ist und sagt zu Mephisto: »Und steh beschämt, wenn Du bekennen musst: Ein guter Mensch in seinem dunkel Drange Ist sich des rechten Weges wohl bewusst« (V.325)[25]. Mit Blick auf die Faustforschung ist es wenig sinnvoll darüber zu reflektieren, wer die Wette gewonnen hat. Am Ende ist Faust zwar nicht gescheitert, aber auch nicht der Gewinner. Juristisch kann die Frage nach dem Sieg nicht entschieden werden, da aus der geschichtsphilosophischen Sicht Goethes, juristische Kalküle nicht weiterhelfen.[26]

Wie bei Faust ist für Humboldt die tätige Vernunft im Sinne der Aufklärung »[...] der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit« (Kant)[27]. Doch die oben genannte Wette hätte Humboldt gewonnen. Sicher war Humboldts Wesen von einer widersprüchlichen komplexen Persönlichkeit, seine Eitelkeit und Bescheidenheit und oft rätselhaften Verhaltensweisen hielten ihn nicht von seiner Zielsetzung ab, die unter dem Motto stand: »Der Mensch muß das Gute und Große wollen«.[28] Humboldts Willensstärke und konsequente Zielsetzung gaben dem in ihnen enthaltenen mephistophelischen Prinzip keine Chance. Humboldts Zweifel an der Richtigkeit der erzielten Ergebnisse, die aus seiner wissenschaftlichen Arbeit hervorgingen, waren produktiv. Bekanntlich wunderte sich darüber  in Goethes Faust Mephisto und sagte: »Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht Ist Wert, dass es zugrunde geht; Drum besser wärs’ dass nichts entstünde. So ist denn alles was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element« (V. 1340)[29]. Wie bei Faust bringt Humboldt in seiner Forschungsarbeit die Gewissheit zum Ausdruck, dass seine Tätigkeit und Streben, trotz allen Irrens, zu weiterführenden Resultaten führt. Der hundertjährige Faust ist noch im Sterben rastlos tätig, als Ausdruck menschlicher Unzerstörbarkeit. Humboldt klagt zwar im Alter, wie es in einem Brief an Freiherr von Bunse zum Ausdruck kommt, über Einsamkeit: »Ich lebe unter dem Schein äußeren Glanzes [...] in einer moralischen gemütlichen Abgeschiedenheit«.[30] Doch das änderte an dem Sachverhalt nichts, dass auch Humboldt bis zu seinem 90. Lebensjahr, angewiesen auf ein Kammerherr-Salär, seine kreative Tätigkeit bewahrte. Bei der Eindämmung des Meeres, um den Küstenstreifen fruchtbar zu machen, ging es Faust zuerst um die eigene Selbstverwirklichung. Angesichts seines nahenden Todes vollzog sich die letzte große Wendung. Jetzt sorgt sich Faust um die Zukunft seiner Mitmenschen. Seine Tat soll den Lebensraum für Millionen schaffen. Im Sinne der Ideale der französischen Revolution stimmt Humboldt mit dieser Sorge überein. Jedoch nicht nur angesichts des Todes, denn seine humanistische globale Humanitätsauffassung war seinem gesamten Schaffensprozess inhärent.

Was Hegel philosophisch in der Phänomenologie des Geistes mit seiner Herr-Knecht-Dialektik zum Ausdruck bringt, findet man in poetischer Weise bei Goethe im Faust.[31] Für Hegel stellt Faust eine absolute philosophische Tragödie dar, »[...] in welcher einer Seits die Befriedigungslosigkeit in der Wissenschaft, anderer Seits die Lebendigkeit des Weltlebens und irdischen Genusses, überhaupt die tragisch versuchte Vermittlung des subjektiven Wissens und Strebens mit dem Absoluten, in seinem Wesen und seiner Erscheinung, eine Weite des Inhalts gibt, wie sie in ein und demselben Werke zu umfassen zuvor kein anderer dramatischer Dichter gewagt hat«.[32] Das Prinzip der Subjektivität ist nach Hegel in der modernen Tragödie von Anfang an gegenwärtig. Eckermann notierte die Frage Goethes an Hegel, was dieser unter Dialektik verstehe. Die Antwort lautete: »Es ist im Grunde nichts weiter, [...] als der geregelte, methodisch ausgebildete Widerspruchsgeist, der jedem Menschen innewohnt«.[33] In Dichtung und Wahrheit bemerkte Goethe: »Der Geist des Widerspruchs und die Lust zum Paradoxen steckt in uns allen«.[34] 

Wenn auch Goethes Faust, im Unterschied zu Humboldt, nicht in Amerika war, so reflektiert sich doch bei beiden in ihrer Tätigkeit das Prinzip der Subjektivität und die Lebendigkeit des Weltlebens. Gemeinsam ist ihnen auch ihr Streben auf das Erfassen des komplexen Zusammenhanges zwischen Mensch und Natur. Jedoch im Unterschied zu Faust tritt bei Humboldt ein »Weltbewusstsein« hervor, »das trotz aller zeitbedingten eurozentrischen Schieflagen den Zugang aller Menschen zum Wissen und zur kulturellen Entwicklung in den Mittelpunkt stellt. Im Kern der Humboldtschen Überlegungen – und hierin unterschied er sich sehr wohl von vielen seiner Zeitgenossen – stand nicht die Prosperität Europas, sondern des gesamten Planeten«.[35]

Humboldts Orientierung auf das Zusammenwirken der naturwissenschaftlichen, industriellen und kulturellen Bemühungen hat u.a. in Mexiko zur Wahrnehmung des deutschen philosophischen und poetischen Denkens beigetragen.[36] Humboldt überwand z.B. Hegels eurozentrische Sicht, dessen Wissenslücken über Amerika gravierend waren.[37] Die Vision Humboldts von der rationellen Entwicklung der Industrie und dem naturgemäßen Verbrauch der Ressourcen auf der Grundlage der autonomen Verantwortlichkeit der Völker ist heute aktuell. Nach seiner Auffassung sollte eine internationale Wissenschaftler-Vereinigung die Regelung dafür übernehmen. Faust wie auch Humboldt setzen auf technische Entwicklung und Fortschritt, doch mit unterschiedlichen Akzenten. Mit Blick auf das Beschleunigungssyndrom der Moderne bezeichnete dies Humboldt  als »Mühlradwesen des Europäers« und schrieb über das ruhige Wesen der Indianer: »Ich war sehr ungeduldig, that dem Indianer tausend Fragen [...] er aber antwortete kein Wort [...] und wir Europäer erscheinen ihm als unerträgliche, unruhige, von Dämonen geplagte Wesen«.[38] Das erinnert an die Worte von Nietzsche: »Aus Mangel an Ruh läuft die moderne Zivilisation in eine neue Barbarei aus«.[39]

Humboldt warnte vor der unvorsichtigen Hast und den ökologischen Folgen, mit denen europäische Aussiedler die Urwälder zerstörten. Die Eile (velocitas) bezeichnete Goethe als »veloziferisch«, da sie Faust, bei all ihrer Verfluchung, dazu führte, sich Mephisto auszuliefern. Die Gegenleistungen des Teufels waren das schnelle Geld, der schnelle Mantel, der schnelle Degen und die schnelle Liebe. Diese Schnelligkeit symbolisiert die Übereilung und Oberflächlichkeit in der Moderne.[40] Die Folgen für Faust waren gravierend, so die Erblindung und der Untergang im 5. Akt des zweiten Teils der Tragödie.   

Goethes Faust kann im Vergleich zu Humboldt aus verschiedenen Perspektiven interpretiert werden. Für Goethe verkörperte sich in Faust und seinem Alter-Ego ─ Mephisto der dialektisch widerspruchsvolle Emanzipationsprozess des bürgerlichen Individuums. Auf der einen Seite die revolutionären Ideen der französischen Revolution, und auf der anderen Seite die restaurativen Grundzüge eines sozialen Umbruchs, der durch den sich entwickelnden Industriekapitalismus geprägt wird. Deshalb lassen Faust I und II der Tragödie unterschiedliche Auslegungen zu.[41] Der erste Teil gehört dem Erfahrungshorizont Goethes bis zu seinem 59. Lebensjahr an, während der zweite Teil die Erfahrungen des alternden Goethe reflektiert. Der erste Teil ist durch eine platonische humanistische Sicht vom Guten und Wahren geprägt. Der zweite Teil lässt sich weniger von der Metaphysik leiten, vielmehr setzt hier Faust u.a. auf Naturwissenschaft und Technologie unter den Bedingungen des kapitalistischen Erwerbsgeistes.  

Am 22. Juli 1831 versiegelt Goethe den abgeschlossenen Faust II. Dieser zweite Teil der Tragödie ist also keine Fortsetzung des ersten Teils, sondern stellt, von Goethe auch beabsichtigt, einen Bruch dar. Im zweiten Teil durchschreitet Faust mit Mephistopheles verschiedene geschichtliche Phasen und Zeiten. Er ist als Poet, Staatsmann, Feldherr und kapitalistischer Geschäftsmann tätig. Das Prinzip der faustschen Tätigkeit und des faustschen Strebens mündet in einer Unternehmerkarriere, welche Betrug, Ausbeutung und Mord nicht scheut und über Leichen geht, wie es im Niederbrennen der Hütte von Philemon und Baucis zum Ausdruck kommt.[42]

Goethes poetische Reflexionen im Teil II der Tragödie haben mit Goethe und Alexander von Humboldt, wie ihre Biographien beweisen, nichts gemeinsam. Goethe, der als reicher Mann starb und Humboldt, der am Ende des Lebens sein gesamtes Vermögen aufgebraucht und in seine wissenschaftliche Arbeit investiert hatte, blieben den Ideen der Weimarer Klassik und der Berliner Aufklärung treu. Auf den ersten Blick scheint das Faustsche Tätigkeitsprinzip im II. Teil der Tragödie dem ersten Teil entgegenzustehen. Der Text von Faust II verdeutlicht zwar, dass der Geist des Kapitalismus, wie es Max Weber zum Ausdruck brachte, zu einem rücksichtlosen Erwerbstrieb führen kann, doch letztlich ist Teil II der Tragödie in die Gesamtkonzeption der Humanismusidee Goethes eingebettet. Goethe wie auch Humboldt waren Anhänger der Ideale der französischen Revolution von Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit. Trotz der Erfahrungen der Jakobinerdiktatur blieben sie dem Prinzip »Eine bessere Welt ist möglich«[43] im Sinne der Kantschen Idee vom ewigen Frieden treu.

Wollte Goethe mit der Versiegelung von Faust II dem Leser seine poetisch nüchterne Realitätssicht ersparen? Sicherlich nicht, viele der Textstellen, die einer Baustelle gleichen, regen den Leser dazu an, weiterzudenken. So z. B. bezüglich der Frage, ob Hoffnung nur aus dem Objekt der Bedrohung (H. Jonas) oder auch aus dem metaphysischen Prinzip Hoffnung (E. Bloch) erwächst? Brauchen wir beide Quellen der Hoffnung? »Die Faust-Karriere verweist auf den Identitätskampf eines Menschen, der in einer Welt gesellschaftlicher Umbrüche denkt und handelt; es ist die Gebrochenheit der Existenzweise des modernen Menschen, der weitreichende Umdefinitionen erfährt«[44].

Der alternde Goethe, wie auch Humboldt, sahen die Welt nüchterner als in jüngeren Jahren. So auch, dass die faustsche strebende Tätigkeit im Zeitalter des Industriekapitalismus Gefahren für die Gültigkeit humanistischer Werte und Normen hervorbringt. Doch gerade wenn die Gefahren am größten sind, wie Faust II zeigt, benötigen die Menschen humanistische Visionen und Wertorientierungen, um ihre Misere zu überwinden. Insofern ist der Rückgriff auf Faust Teil I unverzichtbar. Goethe lässt keinen Zweifel daran, dass sich der Sinn der Geschichte durch den widersprüchlichen menschlichen Tätigkeits- und Erkenntnisprozess vollzieht. Nach ihm hat u.a. die Szene »Großer Vorhof des Palastes« noch genug Probleme, welche der Welt- und Menschengeschichte gleichen. In einem Brief an Johann Heinrich Meyer schrieb er am 20. Juli 1831, dass das zuletzt aufgelöste Problem immer wieder ein neues aufzulösendes darbietet.[45] Ein Ende der Geschichte gibt es für Goethe und Humboldt nicht. Für beide war im Verständnis der Aufklärung der Mensch Schöpfer seiner eigenen Geschichte. Die damit verbundene Selbstgefährdung der Vernunft, angesichts ihrer Erfahrungen von der Jakobinerdiktatur, waren beiden bekannt. 

Liest man Faust I vom Ende des zweiten Teils her, so ergibt sich, dass der humanistische Gehalt von Tätigkeit, Erkenntnis und Vision bewahrt bleibt. Zwar erkennt Faust am Ende seines Lebens: »Ich bin nur durch die Welt gerannt. Ein jed’ Gelüst ergriff ich bei den Haaren, Was nicht genügte ließ ich fahren, Was mir entwischte, ließ ich ziehn« (V.11435)[46]

Nach Manfred Osten kann man den ganzen Faust auch als die Tragödie der Übereilung verstehen. Das schnelle Geld am Kaiserhof, am Dammbau muss auch nachts ohne Rücksicht auf Menschenleben gearbeitet werden: »Arbeiter schaffe Meng auf Menge, Ermuntere durch Genuss und Strenge, Bezahle, locke, presse bei!« (V.11555)[47]. Die Ungeduld lässt Faust nicht nur über Menschenleben gehen, sondern auch die Umwelt verwüsten.      

Die fortlaufenden gravierenden ökologischen Krisen des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts, die verheerenden Folgen von regionalen Konflikten und Kriegen legen Zeugnis dafür ab. Humboldt hatte auf den Raubbau der Wälder und die ökologischen Folgen aufmerksam gemacht. In seinen Arbeiten wies er an verschiedenen Stellen auf die kolonialen Herrschaftsmethoden, wie z.B. Exzesse des Indianerfangs, Methoden der geistlichen Despotie, Vertreibung und Entvölkerung, wirtschaftlichen Raubbau u.a. hin. In seinen Tagebüchern verdeutlicht er differenzierte wirtschaftliche, soziale, naturwissenschaftliche und politische Probleme. Er macht auf Anzeichen ökologischer Instabilität aufmerksam, die aus einer zerstörerisch betriebenen Landwirtschaft hervorgehen. In diesem Rahmen kritisiert er die in Kuba betriebene Monokultur, die sich hemmend auf die Ernährungsgrundlage auswirkt. Humboldts Betrachtungen zu einem sozialhygienisch abgesicherten Bevölkerungswachstum wie auch Gesichtspunkte der ethnischen Stabilität sind ebenso bedeutsam wie jene Gefahren, die er angesichts der Vertreibung und Entwurzelung der indianischen Bevölkerung und ihrer physischen und psychischen Ausbeutung sah. Seine Handels- und Finanzierungshinweise in Bezug auf Verkehrswege, Erzeugnisstrukturen und Arbeitsvermögen im Bereich der lateinamerikanischen Landwirtschaft sind ebenso von Interesse.[48]

Humboldts planetarisches Denken war darauf ausgerichtet, im Diesseits die Welt humanistisch zu gestalten, damit der Mensch seine Fähigkeiten frei entfalten kann. Als Voraussetzung dafür sah er eine Verständigung auf der Basis der Gleichheit aller Menschen an, ohne Ausschluss von ethnischen Gruppierungen wegen ihres religiösen Glaubens.

Um das Jenseits war Faust nicht besorgt. Mag es ein Jenseits geben, aber auf unser irdisches Dasein hat es nach Faust keinen Einfluss. Vor seinem Tode sagt er: »Nach drüben ist die Aussicht uns verrannt; Tor! wer dorthin die Augen blinzelnd richtet, sich über Wolken seinesgleichen dichtet; Er stehe fest und sehe sich hier um; Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm« (V.11440/11445)[49]. Faust und Humboldt leugnen das Jenseits nicht, aber unser  Leben müssen wir gestalten nach den Möglichkeiten, die uns das Diesseits gewährt. Hier sind sich Faust und Humboldt einig und stimmen der bekannten These der Aufklärung zu: »Der Mensch ist Schöpfer seiner eigenen Geschichte«. Das Verhältnis zwischen Macht contra Vernunft waren sowohl Goethe als auch Humboldt wohl bekannt. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt den Kontext, der dem Türmerlied des Lynkeus »Zum Sehen geboren,/Zum Schauen bestellt, Dem Turme geschworen,/ Gefällt mir die Welt« (V.11290)[50] zugrunde liegt, so ergibt sich folgendes: Auf der einen Seite gebraucht Faust seine Macht, um die Vernichtung von Philemon und Baucis zu veranlassen. Auf der anderen Seite wird aus der Vernunft die Vision einer befreiten Menschheit geboren. »Eröffne ich Räume vielen Millionen, [...] Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, / der täglich sie erobern muß« (V.11575)[51]. Im Unterschied zu Goethe und Hegel konzipierte Humboldt keine poetische oder rationalistische phänomenologische Emanzipationserzählung, sondern brachte die von ihm gewonnenen naturwissenschaftlichen und sozialen Erkenntnisse auf einen nach vorn gerichteten humanistischen globalen Begriff, jedoch mit ähnlichen Intentionen. Seine humanistische globale Humanitätsauffassung umfasst die Zusammenhänge Mensch und Natur, Natur und Kultur, Natur und Geschichte. Damit vermittelte Humboldt Anregungen, die weit über seine Zeit hinausgingen und heute für die interkulturelle Vermittlung zwischen Lateinamerika und Europa von Bedeutung sind.[52] Hier bietet sich der Vergleich zwischen Goethes Faust und Humboldts  Mensch-Natur Verhältnis an.



[1] Vgl. Goethe, Johann Wolfgang: Maximen und Reflexionen. Hg. von Hans Heinrich Reuter / Annemarie Noelle / Gerhard Seidel. Berlin: Berliner Ausgabe (Aufbau Verlag) 1965-1978, Bd. 18, S. 573.

[2] Goethe, Johann Wolfgang: Faust. Der Tragödie erster Teil. Stuttgart: Reclam 2000, S. 12.

[3] Ebenda, S. 13.

[4] Ebenda, S. 13.

[5] Vgl. Humboldt, Alexander von: Aus meinem Leben. Autobiographische Bekenntnisse. München: Verlag C.H. Beck, 1989, S. 15 ff.

[6] Vgl. Meyer-Abich, Adolf: Alexander von Humboldt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hamburg: Reinbek 1967.

[7]Zitiert nach Meyer-Abich, Adolf: Die Vollendung der Morphologie Goethes durch Alexander von Humboldt. Göttingen: Vandenhoeck / Rupprecht 1910, S.115 ff.

[8] Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe. Berlin: Fritz Heyder, 1911, S. 87-88.

[9] Humboldt, Alexander von: Über die Freiheit des Menschen, Auf der Suche nach Wahrheit. Brief von Humboldt an Goethe, Paris, den 3. Januar 1810. Hg. von Manfred Osten. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Taschenbuch 1999, S.169-170.

[10] Ebenda.

[11] Ebenda.

[12] Ebenda.

[13] Humboldt, Alexander von: Über die Freiheit des Menschen. Brief an seinen Bruder Wilhelm vom 17. Oktober 1800. Hg. von Manfred Osten, a.a.O., S. 167.

[14] An seinen Bruder schreibt er weiter: »Der mexikanische Kaiser (Augustin I. Iturbide, den ich persönlich kenne, wird fallen, es wird eine republikanische Regierung geben, und ich habe die bestimmte Idee, meine Tage auf die angenehmste und nützlichste Art für die Wissenschaft in einem Teil der Welt zu beschließen, wo ich äußerst geschätzt werde und wo alles mich ein glückliches Dasein erhoffen lässt«. Humboldt, Alexander von: Über die Freiheit des Menschen. Brief von Alexander von Humboldt an seinen Bruder Wilhelm, a.a.O., S. 99-100.

[16] Goethe, Johann Wolfgang: Faust. Erster Teil, a.a.O., S. 11.

[17] Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. Hg. von Johannes Hoffmeister. Berlin :Aufbau Verlag 1956 S. 236.

[18] Hegel, Georg Wilhelm Friedrich. Grundlinien der Philosophie des Rechts. Hg. von Johannes Hoffmeister. Berlin: Aufbau Verlag 1956, S. 112, § 124.

[19] Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Die Vernunft in der Geschichte. Berlin: Aufbau Verlag 1966, S.114.

[20] Goethe, Johann Wolfgang: Faust, a.a.O., S. 22.

[21] Ebenda.

[22]  Vgl. Humboldt, Alexander von: Aus meinem Leben. Brief Alexander von Humboldts an Ludwig Bollmann vom 15.10.1799, a.a.O., S. 160. 

[23] Goethe, Johann Wolfgang: Faust, a.a.O., S. 10. 

[24] Mephisto jedoch glaubt, seine Wette zu gewinnen: »Mir ist für meine Wette gar nicht bange. Wenn ich zu meinem Zweck gelange, Erlaubt Ihr mir Triumph aus voller Brust. Staub soll er fressen, und mit Lust, Wie meine Muhme, die berühmte Schlange« ( V:330/335).

[25] Goethe, Johann Wolfgang: Faust, a.a.O., S. 11.

[26] Vgl. Adorno, Theodor W.: Noten zur Literatur II: Frankfurt am Main: Suhrkamp 1961, S.7-18; Henkel, Arthur: Versuche zu Goethe. Heidelberg: Lothar Stiehm Verlag 1976, S. 282-304.

[27] Kant, I: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1787)

[28] Hamm, Heinz: Goethes Faust Werkgeschichte und Textanalyse. Berlin: Volk und Wissen 1981, S.242.

[29] Goethe, Johann Wolfgang: Faust,  a.a.O., S. 39.

[30] Zitiert nach dem Brief an Freiherr von Bunsen (1842), in: Humboldt, Alexander von: Über die Freiheit des Menschen, a.a.O., S. 41.

[31] Anmerkung: Wenn auch Eckermann schrieb, dass Goethe Hegel persönlich sehr hoch schätzte, sind Differenzen zwischen beiden unübersehbar. Gegenüber der Auffassung Hegels zur Dialektik erwiderte Goethe »Wenn nur [...] solche geistigen Künste und Gewandtheiten nicht häufig gemißbraucht und dazu verwendet würden, um das Falsche wahr und das Wahre falsch zu machen!« »Dergleichen geschieht wohl, erwiderte Hegel; aber nur von Leuten, die geistig krank sind«. »Da lob ich mir«, sagte Goethe, »das Studium der Natur, das eine solche Krankheit nicht aufkommen lässt«. Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe, a.a.O., S.114-115 .

[32] Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesungen über die Ästhetik. Jubiläumsausgabe in zwanzig Bänden, (Hg) Hermann Glockner. Stuttgart: Fr. Fromann Verlag, 1959, S. 564.

[33] Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe, a.a.O., S. 114.

[34] Humboldt, Alexander von: Über die Freiheit des Menschen, a.a.O., S.39.

[36] Vgl. Krumpel, Heinz: Die deutsche Philosophie in Mexiko, Ein Beitrag zur interkulturellen Verständigung seit Alexander von Humboldt. Frankfurt am Main: Peter Lang, 1999, S. 10ff.

[37] So lesen wir bei Hegel: »Was in Amerika geschieht, geht von Europa aus [...] Was bis jetzt sich hier ereignet, ist nur der Widerhall der alten Welt und der Ausdruck fremder Lebendigkeit.« Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1970, Band 12, S. 114.

[38] Humboldt, Alexander von: Aus meinem Leben. Selbstzeugnisse in Briefen, a.a.O., S.180.

[39] Nietzsche, Friedrich: Unzeitgemäße Betrachtungen (1873-1876), Berlin: KSA 1 1978, S. 22

[41] Eckermann notierte die Antwort Goethes zum I. und II. Teil vom Faust. So sagte Goethe: »Ich sollte denken, Der erste Teil ist fast ganz subjektiv; es ist alles aus einem befangeren, leidenschaftlicheren Individuum hervorgegangen, welches Halbdunkel den Menschen ach so wohl tun mag. Im zweiten Teil aber ist fast gar nichts Subjektives, es erscheint hier eine höhere, breitere, hellere, leidenschaftslosere Welt, und wer sich nicht etwas umgetan und einiges erlebt hat, wird nichts damit anzufangen wissen.« Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens (1823-1832). Berlin: Fritz Heyder 1911, S. 197.

[42] Vgl. Negt, Oskar: Die Faust Karriere, a.a.O.

[43] Vgl. Lateinamerika Nachrichten (Berlin) 389 (2006).

[44] Negt, Oskar, Die Faust Karriere a.a.O., S.7.

[45] Vgl. Goethe, Johann Wolfgang: Maximen und Reflexionen, a.a.O.

[46] Goethe, Johann Wolfgang: Faust. Der Tragödie Zweiter Teil. Stuttgart: Reclam 2001, S.199.

[47] Ebenda., S.203.

[48] Vgl. Herlitzius, Erich: Der philosophische Erkenntnisoptimismus in der Naturauffassung Alexander von Humboldt. Berlin: Freiberger Forschungshefte 33, 1960.

[49] Goethe, Johann Wolfgang: Faust der Tragödie zweiter Teil, a.a.O., S. 199-200.

[49] Ebenda, S. 203.

[50] Ebenda, S. 195.

[51] Ebenda, S. 203.

[52] Vgl. Krumpel, Heinz: Philosophie in Lateinamerika. Berlin: Akademie Verlag 1992, S.135-138.

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