____________________________________________________
|
|||||
Ulrike Leitner „Ja! Wenn Berlin Bonn wäre!“ Friedrich Rückerts Berufung nach Berlin
|
|||||
Die Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. 1840 bedeutete mehr als einen bloßen Regierungswechsel: Der inzwischen nicht mehr ganz junge Monarch wollte auch auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft den preußischen Staat modernisieren. Bedeutende Persönlichkeiten der künstlerischen und wissenschaftlichen Elite wie der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, der Rechtstheoretiker Julius Stahl, der Maler Peter von Cornelius, der Komponist Felix Mendelssohn Bartoldy, die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, der Dichter und Übersetzer Ludwig Tieck u. a. wurden nach Berlin geholt. In vielen dieser Berufungsangelegenheiten kam Alexander von Humboldts Einfluss, der bereits auf den Kronprinzen bedeutend war, zum Tragen, wie seine Korrespondenz mit Friedrich Wilhelm IV.[1] und mit dem Kultusministerium[2] zeigt. Zu den Koryphäen, die von Bayern nach Preußen gelockt wurden, gehörte auch der Dichter und Orientalist Friedrich Rückert. Heine schrieb in einem Spottgedicht „Lobgesänge auf König Ludwig” über den Wechsel: [...] Herr Ludewig von
Baierland Der Schelling und
der Cornelius, O Schwager! behalt
den Cornelius, Der Dichter Friedrich Rückert ist vielen heute bekannter als der Wissenschaftler. Seit 1826 hatte er den Lehrstuhl für orientalische Sprachen an der Universität Erlangen inne. Er unterrichtete biblisch-orientalische Sprachen, wie Syrisch und Hebräisch, sowie Sanskrit. Bedeutend war er auch als Übersetzer, z. B. des Korans und arabischer Gedichte. Mit seiner Universitätsstelle war er unzufrieden, jedoch scheint das eher eine generelle Unzufriedenheit bei jeder Lehrtätigkeit gewesen zu sein.[4] Außerdem litt er wegen seines unzureichenden Gehalts unter chronischer Geldnot und war deshalb einem Wechsel gegenüber nicht abgeneigt, als das Angebot aus Berlin kam. „... ich würde dort wie ein Fisch auf dem Trocknen sein“ Einige Jahre zuvor waren schon einmal Gerüchte von Rückerts Weggang aus Erlangen aufgetaucht. 1834 hatte der Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein vorgeschlagen, die durch den Tod von Samuel Friedrich Günther Wahl an der Universität in Halle freigewordene Stelle für orientalische Sprachen durch Rückert neu zu besetzen, der ihm „von mehreren Seiten und namentlich durch den Geheimen Legations-Rat Bunsen“ empfohlen worden war. Er sei „durch seine auf die orientalischen Sprachen bezüglichen Schriften und Übersetzungen, wie auch durch seine Gedichte vortheilhaft bekannt“ und deshalb „vorzüglich geeignet“.[5] Rückerts Reaktion war zurückhaltend. An Altenstein schrieb er etwas vage, „obgleich einem andern deutschen Staat angehörend, kann ich doch den Wunsch nicht unterdrücken, am liebsten vom erleuchteten Preußen her eine Anerkennung meiner Bestrebungen zu erwarten“, und übersandte ihm seinen gerade erschienenen Gedichtband und das Versprechen, später auch seine wissenschaftlichen Ergebnisse nachzureichen. Gegenüber Varnhagen, dem er (wie auch dem preußischen Kronprinzen) ebenfalls seine Gedichte sandte, wurde er direkter. Er hätte erst durch ihn von Wahls Tod erfahren, diesen aber als Grund des „wunderbaren Gerüchts“ vermutet, er würde nach Halle gehen. „Ich meinestheils hätte auch gegen Halle nichts einzuwenden, als daß es dahin nordwärts geht, und es mich eher südwärts zieht.“[6] Rückerts Frau Luise (geb. Wiethaus-Fischer) war erleichtert, als der Wechsel nicht zustande kam. Sie berichtete, dass von einem mächtigen Freund in Berlin eine Art Anfrage oder Wunsch ergangen ist, im Fall er berufen würde, einzuwilligen. [...] also hoffen wir, daß wenn der Ruf noch ergehen sollte, dies R. wenigstens hier Zulage zu wege brächte, obgleich der König täglich beweißt, daß er seine Gelehrten weniger schätzt, als einige 100 fl.[7] Im folgenden Jahr tauchte erneut das Thema Preußen in Briefen auf. Altenstein dankte Rückert für übersandte Gedichte und äußerte den „Wunsch, Ew. Wohlgeboren für den diesseitigen Königlichen Staatsdienst und insbesondere für eine der diesseitigen Universitäten gewinnen zu können“. Er ging dann auf die ursprüngliche Idee ein, Rückert für Wahls freigewordenen Posten in Halle vorzuschlagen, hätte jedoch inzwischen die Überzeugung gewonnen, daß Sie an der hiesigen Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität einen Ihrer Gelehrsamkeit und Ihrem Talente angemessenen Wirkungskreis und zugleich für Ihre Studien und künstlerischen Bestrebungen alle die Hülfsmittel und alle Förderung finden werden, auf welche Sie bei Ihrer Meisterschaft und Ihrem Lebensalter mit Recht Anspruch machen können.[8] Aber auch dieses Angebot verlief im Sande, wie Rückert in einem Brief berichtete: ich hab’s mir ganz aus dem Sinn geschlagen, ich würde dort wie ein Fisch auf dem Trocknen sein. Mein höchster Wunsch ist, daß der König von Baiern mich künftig meine lumpige Besoldung als Ruhgehalt beziehen und an beliebigem Ort verzehren lasse [...] Dann könnte ja auch der Kronprinz von Preußen, als Ersatz einer mir zugedachten Anstellung, mir eine kleine Pension auswerfen [...] Dann will ich Neuses ganz an mich zu bringen suchen und mich behaglich einrichten. Ja, sollte ich auch meine Dienstjahre in Erlangen entschleppen müssen, so ist dieses höchst leicht. Meine Kollegen drücken ein Auge zu.[9] 1837 zog die Familie von Erlangen auf das Familiengut Nattermannshof nach Neuses,[10] das Rückert von seiner Schwiegermutter im Folgejahr erwarb. Wie aus vielen Briefen ersichtlich, wurde dieser Ort für ihn zu einer wirklichen Heimat, nach der er sich später in Berlin oft sehnte. Neben der wachsenden Familie (laut Luises Urteil war er ein „zärtlicher Vater“) beschäftigten ihn hier Gärtnerei und Weinanbau. Vor allem konnte er sich hier ungestört seinen philologischen Arbeiten widmen. Rückerts Wunschtraum, sich zur Ruhe zu setzen, war natürlich illusionär. So ungern Rückert lehrte und das einsame Arbeiten in häuslicher Idylle vorzog: er musste Geld verdienen, um seine große Familie mit sieben Kindern zu ernähren und das Landgut zu unterhalten. Durch die Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. am 7.6.1840 änderten sich in Preußen die Verhältnisse. Der neue König war interessiert daran, wissenschaftlich bedeutende Männer nach Berlin zu holen und entsprechend zu unterstützen. „Freilich würde es mir heilsam sein, [...] am regen Leben der deutschen Hauptstadt Theil zu nehmen“ Am 8.10.1840 schrieb Friedrich August v. Staegemann[11] an Rückert: „Beinah sechs Jahre werden vergangen seyn, seit wir hier der Hoffnung uns überließen, Sie unter uns einheimisch zu sehen. Wir täuschten uns leider! Es sollte nicht sein! [...] Die Lage der Sache ist hier nunmehr günstiger geworden [...] Demnach halte ich mich verpflichtet, die freundschaftliche Frage an Sie zu richten: ob Sie auch jetzt noch einem Rufe von hier folgen würden.“[12] Rückert bedankte sich am 17.10. für die Anfrage und bekannte, dass er „nicht eigentlich zum Lehren geboren, sondern durch Noth dazu geworden, um meine Familie zu nähren“, und gab seine Vorstellungen von einer Anstellung in Berlin bekannt: er würde gern im Winter seinen Lehrverpflichtungen nachkommen und „im Sommer die mir unentbehrliche Natur südwärts suchen dürfen? Ja! Wenn Berlin Bonn wäre!“ Seinen Freund Karl John könne man über den „finanziellen Punkt, den ich aus der Ferne nicht beurtheilen kann“, befragen. Kurze Zeit später sandte er einen zweiten Brief, weil er inzwischen etwas ängstlich geworden sei, „durch meine kühne Offenherzigkeit [...] verstimmt oder erzürnt [zu] haben.“[13] An dieser Stelle kam nun Alexander von Humboldt ins Spiel, der durch seine internationale Bekanntheit die besten Verbindungen hatte und den König bei Neuberufungen beriet. Seine Hoffnungen, die er selbst mit dem Regierungswechsel verband, teilte er am 19. Oktober 1840 Bunsen mit. Bisher seien diese allerdings noch nicht erfüllt worden, da unter dem herrlichsten geistreichsten Monarchen, die äußeren und inneren Verhältnisse noch keine feste Gestaltung haben erlangen können. Wenn, wie ich bestimmt hoffe, der Friede erhalten wird, so lassen sich bei dem edelsten und freiesten Willen des Monarchen segenvolle Tage erwarten. Sein allgemeines Bestreben ist, sich von den ausgezeichnetsten Männern deutscher Nazion zu umgeben [...]. Eine Regeneration der Akademie [der Künste] (jetzt ein Wespennest geschlechtloser Insecten) ist schlechterdings notwendig [...]. Die Hauptsache ist, Glanzpuncte wie Cornelius und Felix Mendelssohn zu gewinnen. [...] was mich zuerst interessirt, ist, daß die Männer kommen; die Fonds muss der König creiren. Das Cultusministerium hat sie nicht [...]. Albrecht[14] und Stahl sind, so viel ich höre, noch unter Ladenberg’s interimistischer Administration [an die Berliner Universität] beide berufen. Auch Rückert und beide Grimm will der König. Der erste will nichts mit der Universität zu thun haben, mit den Grimms soll die Negociation[15] durch den neuen Minister (Eichhorn) begonnen werden. Seit des letzteren anfangender Wirksamkeit enthalte ich mich natürlich jeglicher Einmischung. Möge der herrliche Monarch Werkzeuge und Einklang der Werkzeuge, ein compactes Ministerium finden, das ihn versteht, seine großen Gedanken ordnet und die Bedürfnisse der Zeit kennt, in der wir leben.[16] Nicht nur auf dem preußischen Thron hatte ja ein vielversprechender Wechsel stattgefunden, sondern auch im Kultusministerium: Nach dem Tod des Kultusministers Altenstein am 14.5. wurde (nach einer Interimsphase durch Adalbert v. Ladenberg) am 8.10.1840 Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn sein Nachfolger. Zu ihm hatte Humboldt bekanntlich ein gespanntes Verhältnis. In der Angelegenheit Rückert wandte sich Humboldt am 15.11.1840 an Friedrich Wilhelm IV. und berichtete über das Resultat der „seit 6 Jahren zum zweiten Male wieder aufgenommenen Unterhandlungen mit dem gelehrten Orientalisten und geistreichen, gefühlvollen Dichter in Erlangen“ und zitierte fast wörtlich aus Rückerts Briefen: Es ist rührend zu lesen im zweiten Briefe, wie der Mann vor der Kühnheit seiner Wünsche erschrikt, gleichsam erzittert über den Gedanken, daß die auflodernde Flamme, die den zu hebenden Schatz bezeichnet, urplötzlich erlöschen möge! In bessere Hände, als die des selbst so poetisch begeisterten Wirklichen Geheimen Raths von Staegemann konnte das Geschäft nicht gelangen. [...] Die Universitäts-Fonds würden nach der Lage der, von dem Minister von Altenstein übernommenen Verhältnisse des Departements nicht über 1000 r. hergeben können.[17] Vom bayrischen König kam im Januar zwar noch eine Gehaltsaufbesserung[18] und Kollegen der Erlanger Universität versuchten, mittels einer Eingabe an den bayrischen König Rückerts Finanzsituation zu verbessern, jedoch ohne Erfolg: Rückert hatte sich für den Weggang entschieden. Ludwig I. reagierte kühl auf Rückerts Aussage, bei entsprechender Gehaltsaufbesserung (Preußen hatte 3000 Taler geboten!) würde er in Bayern bleiben – „worauf ich erwiedern ließ, nicht darauf einzugehen, seinem Glücke nicht hinderlich seyn zu wollen.“ [19] Er unterzeichnete den offiziellen Abschied am 7.7.1841.[20] In Berlin gingen die bürokratischen Verhandlungen inzwischen ihren Gang, bis Rückert am 1.5.1841 seine Annahme des Angebots an Eichhorn senden konnte. Rückert erhielt 2000 Taler als Gehalt und 1000 Taler für die Verpflichtung, im Winter öffentliche Vorlesungen zu halten. Gleichzeitig wurde ihm der Titel eines Geheimen Regierungs-Rates verliehen und im Falle seines Todes eine Pension für seine Frau zugesichert: ein traumhaftes Angebot also, oder, wie Humboldt anlässlich seiner Bitte um einen finanziellen Zuschuss für Johann Peter Eckermann, den Freund Goethes, schrieb: ein „olympischer Goldregen [..., der] Rückerts Leyer beschüttet hat“.[21] Dieser schrieb enthusiastisch in einem Brief: Es kommt mir zwar sauer an, meine hiesige Bequemlichkeit zu verlassen, doch durft’ ich den ehrenvollen Beruf nicht abweisen [...] Auch macht die überschwengliche Großmut des Königs in Berlin mir es sehr bequem, ich habe ständigen Urlaub für den Sommer, u eigentl. auch im Winter nichts bestimmtes zu thun, sondern die freie Wahl irgend etwas zu lesen. [...] daß ich jetzt die Begeisterung fühle, einem König nah zu seyn und ihm anzugehören, den ich von ganzem Herzen lieben und ehren kann, ohne mich fernerhin mit der frostigen allgemeinen Deutschheit allein behelfen zu müssen.[22] „Aus der staubigen Residenz“ Im Oktober desselben Jahres begann Rückerts Aufenthalt in Berlin. „Glücklich bin ich vorgestern Abends hier am Orte der Bestimmung angekommen“, berichtete Rückert seiner Frau, die später nachkommen wollte, am 5.10.1841 aus der preußischen Hauptstadt, Besuche habe ich außer den Nothgedrungenen noch keine gemacht, morgen warte ich dem Minister [Eichhorn] auf. Schellings sind zugleich mit mir angekommen, auf demselben Dampfwagen, ohne daß wir voneinander wußten. Nun wünsche ich nichts, als daß Du schon hier wärest; nun! es sind nur noch 12 Tage der unerfreulichen Junggesellenwirtschaft [...] es gefällt mir wohl hier, u es wird Dir auch gefallen.[23] Rückerts Leben in Berlin ist durch die Briefe aus seinem Umfeld gut dokumentiert, insbesondere die seiner Frau Luise, die vor allem an die studierenden Söhne ausführliche Berichte sandte.[24] So schilderte sie Weihnachten 1841 aus Berlin ihre Sehnsucht nach dem alten Zuhause und ergänzte: Nun, es war nicht mein Wunsch, ich mußte alles geschehen lassen, und so muß ich mich auch in Gottes Namen drein schicken, denn so schön Berlin ist, so ginge ich doch mit höchster Freude gleich wieder ins stille Erlangen. Der Vater lebt auch so eingezogen hier, wie dort. Nur daß er hier immer viel Besuche hat, er erwidert aber keinen, u so wenig er sich wieder nach E. zurück wünscht, so freut er sich doch auf den Frühling, nach Neus.[25] Rückert scheint hier also noch seine Arbeit in Berlin geschätzt zu haben, nur das Leben in der Stadt gefiel ihm weniger. An der Berliner Geselligkeit hatte der eigenbrötlerische Gelehrte und Dichter ohnehin nur geringes Interesse. Seine finanzielle Lage war glänzend: er erhielt ein Spitzengehalt (der bedeutende Philologe und Altertumsforscher August Böckh bekam weniger!), der „Spazierengehende“[26] konnte sich außerdem den ganzen Sommer (meist von Ostern bis September/Oktober) nach Neuses zurückziehen. Trotzdem wurden ihm die Winter lang, zumal seine Frau nur die ersten beiden Male nach Berlin mitkam. Zum Glück wohnten später die studierenden Söhne bei ihm. Trotzdem fühlte er sich am wohlsten auf dem Land: „Sein Verlangen steht ja immer nach dem lieben Neuses, wogegen Berlin eben doch nur ein Pfuhl ist“, schrieb sein Sohn.[27] Und Rückert selbst dichtete 1842: Aus der staubigen
Residenz Rückert zog sich also in Berlin mehr und mehr zurück und mied möglichst jede gesellige Veranstaltung. Bereits im zweiten Winter war er von seinem Aufenthalt so enttäuscht, dass er aufgeben wollte. [...] meine Stellung ist eine ganz verfehlte, nichtige, aus der ich trachten muss loszukommen [...] Alle Theilnahme des Publikums hat mir Schelling vorweggenommen, und den König Tieck, der ihn völlig behext hat. Einen andern würde das spornen, ich aber streiche die Segel.[29] Über das Winterhalbjahr 1843/44 berichtete er in einem Brief: Humboldt [...] war inzwischen schon nach Paris abgereist, wo er fast so regelmäßig als ich in Berlin den Winter zubringt, nur mit dem Unterschiede, daß er lieber dorthin geht als ich hieher; so weichen wir beiden gleichsam einander aus und machen einander Platz, als ob zwei solche Gestirne nicht zugleich am Himmel Berlins Platz hätten. Aber die Wahrheit ist, daß ich dort gar nicht leuchte, sondern mich so viel möglich im Dunkeln halte, was mir auch diesen Winter zu meiner Zufriedenheit ziemlich gelungen ist.[30] Seine Lehrtätigkeit sah Rückert als lästiges Übel an, die ihn am eigentlichen Arbeiten hinderte.[31] Schon 1844 bat er deshalb Eichhorn um Beurlaubung für den Winter, „um nun ungestört, und in der mir unentbehrlichen einsamen Sammlung, an der Ausführung eines größeren Werks, wozu ich bisher nur unvollkommen in der Zerstreuung entstandene Vorarbeiten gehn zu können“.[32] Er musste jedoch im Herbst wieder nach Berlin kommen. Seine Hoffnung, dass sich niemand für das pflichtschuldig angekündigte Kolleg zur persischen Sprache meldete, war vergeblich: es fanden sich drei Studenten. Einer dieser Schüler schrieb in seinen Erinnerungen: „Rückert galt für unnahbar. Man wusste, er lese nicht gern“, und ein anderer schilderte, wie Rückert ihm die Teilnahme auszureden versuchte.[33] Nicht immer konnte er sich in seine „Stubeneinsamkeit“ zurückziehen. Zu seinem Bedauern gab es „Anfechtungen von Besuchen“ und „Ausschweifungen“ wie ein „Schreckl. brillanter Doctorschmaus“, denen er nicht ausweichen konnte, wie er seiner Frau im Winter 1845/46 berichtete. Doch das allergefährlichste steht mir noch bevor, nachdem ich alle Gefahr schon überstanden zu haben hoffte; nämlich vom Hofe. Neulich kam eine Einladung, u ich meldete mich krank. Aber den zweiten Tag kam Humboldt, um nachzusehn, was mir fehle u mir schmeichelhaftes Bedauern von beiden Majestäten zu sagen, die mich nun aber demnächst zu sehn hofften. Nun kann ichs freilich nicht mehr ablehnen, aber so werth mir ihre Theilnahme und Gnadenbezeugung ist, so wünschte ich doch, sie erließen mir die Tafel, wozu ich nicht tauge.[34] Offenbar ist es ihm doch geglückt, einem Besuch am Hof zu entgehen, wie dem folgenden Brief an Humboldt entnommen werden kann: Berlin, März 1846. Euer
Exzellenz Im folgenden Herbst war er nun wirklich erkrankt und bat Eichhorn mit dieser Entschuldigung um Verlängerung seines Sommeraufenthalts in Neuses. Den bewilligten dreimonatigen Urlaub ließ er im Januar 1847 bis Ostern verlängern, so dass er letztlich überhaupt nicht nach Berlin reiste. Im November kehrte er jedoch wieder in das ungeliebte Berlin zurück. Bald schon klagte er seiner Frau über „das dreifache W meiner Winter-Witwen-Wirtschaft“: Nun Gott laße mich diesen Winter überstehn! eine Woche ist schon um, eine Woche von 18–20 Wochen, die ich diesmal werde aushalten müssen. Sie werden ja schnell genug vergehn, wenn die in Neuseß dann nur nicht auch so schnell gingen. Auf die Länge kann dieses unselige Doppelleben nicht dauern, doch sehe ich [...] noch keinen Weg herauszukommen. Meine einzige Rettung ist Haltung der strengsten Einsamkeit. Ich bin wirklich krank, u habe mich als Kranker bei Minister Eichhorn schriftl. entschuldigt, u werde mich ebenso bei der Universität entschuldigen. In schönen Stunden geh ich spazieren, zu John will ich manchmal zu Mittag kommen, [...] sonst geh ich aber gar nicht aus, am wenigsten Abends, also auch nicht zum König, wenn der nach mir fragen sollte. Ich beschwöre Dich, sage mir nichts dagegen.[36] Großzügig bewilligte Eichhorn die Befreiung von seinen Lehrverpflichtungen für den Winter 1847/48. „Gott sei Dank von meinem Berliner Dienstkarren los“ Ein erneutes Urlaubsgesuch im Herbst 1848 wurde nicht nur abschlägig beschieden, sondern seine Pensionierung vorgeschlagen. Inwieweit diese überraschende Reaktion der veränderten Situation im Kultusministerium zuzuschreiben ist, kann nur vermutet werden. Dort hatte nach der Märzrevolution ein Wechsel stattgefunden, der alle Bereiche des politischen und kulturellen Lebens betraf. Der unbeliebte Eichhorn musste von seinem Posten zurücktreten, die Leitung des Kultusministeriums übernahm erneut interimistisch Ladenberg.[37] Rückert scheint, obwohl er diese Reaktion nicht erwartet hatte, ein wenig erleichtert gewesen zu sein. Auf die Begründung dieser Entscheidung (er wäre die letzten beiden Winter abwesend gewesen) entgegnete er jedoch, dass das nur für den Winter 1846/47 zuträfe, und auch da sei er durch Krankheit entschuldigt gewesen. Dagegen befand ich mich von 47-48 bis zur Merzexplosion in Berlin, aber ohne auszugehn und amtlich zu fungiren, von welchem letztern Herr Staatsminister D. Eichhorn [...] mich dispensirt hatte. Daher mag es kommen, daß meine Anwesenheit wenigen kund geworden [...] Er hätte jedoch im Winter eine Anzahl persischer Manuskripte in der Königlichen Bibliothek für einen eventuellen Ankauf begutachtet.[38] Der König schrieb einen freundlichen, jedoch etwas kryptischen Brief: Der Dichter soll mit dem König gehn; drum schelt ich Sie, mein sehr werther Rückert, daß Sie Ihre Wünsche, Mitgefühl u Sorgen seit dem März der Trübsal nicht laut werden ließen. Und doch, indem ich das schreibe, im Augenblick da ich Ihr Blatt aus der Hand lege, weiß ich nicht ob ich nicht Unrechtes sage? Der König hat geschwiegen und ist geschweigt. Da ziemts dem Dichter der mit ihm geht auch wohl zu schweigen – Doch das kann ich nicht zurückhalten, sey’s als Bitte, sey’s als Hoffnung. Sey’s als schöner Traum ausgesprochen: – Bricht einst der König sein Schweigen, so breche sein Gefährte, der Aufgangbegeistere Sänger auch das seinige! [...] Führe Sie Gott einst dichterfroh zu uns zurück. In diesem Wunsche steckt verborgen eine Welt. Deren Aufgang zu erleben wünscht dem herrlichen Vaterlande, seinen Treuen u dem geliebten Dichter, dankbar Friedrich Wilhelm.[39] Ermutigt durch das königliche Wohlwollen, offenbar auch durch Humboldt, sandte Rückert in dieser Angelegenheit am 21.12.1848 „einen Noth- und Hülfsschrei“ an den Friedrich Wilhelm IV.: [...] in betreff meiner längeren Abwesenheit von Berlin. Eine stillschweigende Erlaubnis dazu glaubt’ ich schon damals aus dem Schlußsatz Ihrer Zeilen herauslesen zu dürfen, auch hatt’ ich schon damals mein ganzes Herz vor H. v. Humboldt ausgeschüttet und seine Vermittlung angerufen, worauf er mir inzwischen so freundlich und verheißend erwidert, daß ich sorglos mein Geschick Ihrer süssen Gnade anheimstellte. Nun erhalte ich unerwartet in der lang erwarteten Antwort des H. Ministers v. Ladenberg auf mein an ihn gestelltes Urlaubsgesuch einen rund abschlägigen Bescheid. [...] Zwar haben Sie die die inficirte Luft Berlins glorreich (ich sage nicht chlorreich) desinficirt, aber sie bleibt nach wie vor unathembar für mich. Was ich noch zu athmen habe, lassen Sie michs hier durch Sie, für Sie, in meiner Trutzecke, wie man hier die Schmollwinkel nennt, wo ich der Welt Trutz biete, wenn Euer Majestät mir Schutz bietet. Diesem Brief fügte er einige Gedichtzeilen bei, darunter die folgenden, die charakteristisch für sein Wesen sind: Ich bin hierin
gewachsen, ich kann nicht heraus Abb. 2: Pensionsbewilligung für Friedrich Rückert, unterzeichnet: Bellevue, 15. Juni 1849, Friedrich Wilhelm [IV.] (GStA PK, I. HA, Rep. 76 Va Sect.2 Tit. IV Nr. 35)
Dieser Brief wurde am 8.1.1849 an Ladenberg weitergereicht, der in seiner ausführlichen Stellungnahme nicht mit Kritik an Rückerts Versäumnissen sparte: Der p. Rückert hätte in den letzten beiden Wintersemestern keine Vorlesungen gehalten, und auf seine Aufforderung, „sich schleunigst hierher zu begeben, Lehrwirksamkeit bei der hiesigen Universität noch während des bereits längst begonnenen Winter-Semesters fortsetzen zu können“, hätte er sich mit seinem Gesundheitszustand entschuldigt. Ladenberg hätte deshalb die Pensionierung vorgeschlagen „bei der Verantwortlichkeit, welche die Verwaltung des meiner Leitung allergnädigst anvertrauten Ministeriums mir auferlegt“. Es blieb nur noch die Verhandlung über die Pension. Die Lösung meiner dortigen Verhältnisse liegt bei Humboldt in guten Händen, vom König kann ich alle Begünstigung erwarten, jedenfalls werde ich nie mehr nach Berlin zurückkehren; ich kann, was mir noch zu leben bleibt, nur in tiefster Abgeschiedenheit gedeihlich oder auch nur erträglich leben; es ist eine physische zugleich u psychische Affection eigner Art, daß mirs in jedem auch nur mäßigsten Weltverkehr dumpf u taumelig wird, u nur wohl in völliger Stille [...][41] Auf den Bescheid einer Pension von 1500 Talern reagierte er leicht unzufrieden: Es war Herr v. Stegemann, der mich im Namen des Königs einlud meinen Wohnsitz in Berlin zu nehmen ohne Übernahme einer amtlichen Thätigkeit mit einem Ehrengehalt von 2000 Thalern. Da ich aber fürchtete mit 2000 meine zahlreiche Familie in Berlin nicht erhalten zu können, so forderte ich das dritte Tausend, wofür ich mich zu einem unentgeltlichen Collegium [...] anheischig machte. Logischerweise müsse er, wenn seine Lehrverpflichtung entfalle, nun mit 2000 Talern rechnen können.[42] Das wurde ihm aber nicht bewilligt, jedoch erhielt er nochmals die Zusicherung einer Witwenpension für seine Frau im Fall seines Todes. „Gott sei Dank“, so schrieb er einem Freund, nun sei er seinen „Berliner Dienstkarren“ los, und könne sich den eigentlichen Arbeiten in der ländlichen Idylle zuwenden. Anhang Friedrich Rückert an F. A. v. Staegemann?, Neuses, 17.10.1840 A: GStA PK, VI. HA, Nl Eichhorn, Nr. 47, Bl. 21 Hochverehrter Herr! Daß Sie von sechs Jahren her jetzt so nachdrücklich und wirksam meiner gedenken, ist mir sehr tröstend und erhebend. Halb Deutschland blickt hoffnungsvoll auf den neuen König, und hallet in weiteren Kreisen die Freudenrufe seiner näheren Umgebungen nach; warum sollte nicht auch ich auf Ihn hoffen, der als Kronprinz schon mir ein so menschlich edles Wohlwollen bezeigt hat? und in wessen Hände könnte ich ruhiger, als in die Ihrigen, die Wägung und Entscheidung meines Looßes legen? Aber welche Stellung hätten Sie mir denn zugedacht? Die Anstellung für ein Lehrfach und für welches? Da darf ich Ihnen denn zuvörderst ein aufrichtiges Bekenntnis nicht vorenthalten: ich bin nicht eigentlich zum Lehren geboren, sondern durch Noth dazu geworden, um meine Familie zu nähren. Und nun hat es sich so glücklich gefügt, daß meine Stelle in Erlangen durch die Umstände, und durch Nachsicht von oben, gleichsam zu einer sine cura geworden. Nachdem ich nämlich vom Anfang hauptsächlich für’s Hebräische in Anspruch genommen war, ist im Verlaufe der Zeit diese Hürde von mir genommen, indem das Sprachliche davon einem nachgewachsenen jüngeren Lehrer, das theologische aber einem Repetenten (seitdem wir nach Würtembergischen Muster in Erlangen Repetenten haben) aufgetragen wurden. So blieb mir nur das übrige Orientalische, was nach dem /2/ Zustande der Universität nicht viel sagen will. Ich brauche nur im Winter ein oder das andere kleine Kolleg über Sanskrit oder Arabisch usw. auf meinem Zimmer zu lesen, und habe im Sommer Freiheit, hier, wo ich dieses schreibe, auf einem winzigen Gütchen den Musen oder der Muße zu leben. Freilich würde es mir wahrhaft heilsam sein, im Winter am regen Leben der deutschen Hauptstadt Theil zu nehmen, ja ich erwartete davon einen neuen Aufschwung meiner seither im Unmuth über die Ungunst der Verhältnisse eingesunkenen Lebensgeister, um mit Freudigkeit den Rest meiner Kräfte zu Dienst und Ehren von König, Volk und Vaterland aufzubieten, aber würde ich auch im Sommer die mir unentbehrliche Natur südwärts suchen dürfen? Ja! Wenn Berlin Bonn wäre! Einen solchen vertrauten Freund, nach welchem Sie mich fragen, besitze ich dort, den Geh[eimen] Hofrath John, der auf einen Wink von Ihnen (ich schreibe ihm soeben das Nöthige) bereit sein wird, Ihnen alle gewünschte Aufschlüsse über mich zu geben, besonders auch den finanziellen Punkt, den ich aus der Ferne nicht beurtheilen kann, zu besprechen. Möchte es vom Himmel beschlossen sein, daß ich Ihnen bald persönlich die Verehrung und Dankbarkeit bezeigen dürfte, womit ich bin Ihr ergebenster /gez[eichnet]/ Rückert. Neusaß bei Coburg, d. 17 Oct. 1840. Friedrich Rückert an F. A. v. Staegemann?, Erlangen, 5.11.1840 A: GStA PK, VI. HA, Nl Eichhorn, Nr. 47, Bl. 22 Hochverehrter Herr! Als ich, vor 14 Tagen ungefähr, Ihren ersten Brief in Neusaß empfing, war er mir ein Stral, der mich plötzlich zur begeisterten Hoffnung eines neuen Lebens und Wirkens im Lichte einer dem Vaterlande glorreich aufgegangenen Sonne erweckte; und um mit einem Male mir alle Hemmnisse hinwegzuräumen, that ich die beiden gleichkühnen Forderungen von 3000 r. und Sommerfreiheit. Als mein Brief an Sie und zugleich der an meinem Freund John abgegangen war, erschrak ich erst über die Kühnheit meiner Hoffnungen, und verzagte an der Gewährung eines gar zu schönen Glücks. Doch John’s erster Brief kam, und alles schien mir gewährt. In wahrem Rausche flog ich hieher, und fand hier als ein durchschlagendes Pulver für meine Aufregung Ihren zweiten Brief, dessen erster Eindruck war, daß ich Sie, hochverehrter Herr, durch meine kühne Offenherzigkeit müsse genirt oder verstimmt haben; und ein so ehrwürdiges Bild sind Sie mir, daß dieser Gedanke mehr als mein eigener gestörter Glückstraum mich beschäftigte. Doch am nächsten Tage kam John’s zweiter Brief und klärte alles auf, also nur ein äußeres Hinderniß hat sich Ihren unveränderten überschwänglich gütigen Absichten für mich entgegengestellt; aber ich hoffe, es ist zu überwinden, und meine Hoffnung soll daran nicht scheitern. Als müßiger Poet dem hochherzigen König 2000 r. zu kosten, müßte ich mich schämen, am meisten vor Ihnen selbst, der Sie eine solidere, das Vaterland unmittelbar angehende Poesie bei den andren ernsten und wichtigen Leistungen Ihres langen Staats- und Geschäftslebens nur so mit in den Kauf gegeben haben. /2/ Gott erhalte Ihnen diese Jugendfrische eines so schönen Alters! Aber ich möchte auch nicht in einer völligen Sinecure von aller Theilnahme an der Hochschule ausgeschlossen sein, vielmehr freute ich mich, Arabisch, Persisch, Türkisch, wenn auch nicht gerade die Anfangsgründe, abwechselnd im Winter vorzutragen. Auch mal für Missionszöglinge, nach Ostindien bestimmt, die Landessprache des Dekan, Tamūl, Telinga und Canara,[43] die in Europa kaum gekannt sind, worin aber dort das Evangelium gepredigt wird, wovon ich im vorigen Jahre an zweien dazu von Dresden hieher gesendeten Zöglingen eine glückliche Probe gemacht habe. Für dieses und Aehnliches, wozu ich mich freudigst erbiete, wird ja evtl. das fehlende dritte Tausend von den Hülfsmitteln der Universität her aufzubringen sein, und wenn nicht ganz auf der Stelle, doch in sicherer naher Aussicht. Was ich sonst noch Ihnen ans Herz zu legen hätte, will ich, um Sie nicht zu ermüden, an John schreiben, indem ich verharre in tiefster Verehrung Ew. Escellenz ergebenster /gez[eichnet]/ Rückert Erlangen den 5. Nov. 1840 Literatur Bobzin 1986 Bobzin, Hartmut: Friedrich Rückert in Berlin. Aus den Erinnerungen von Max Müller. In: Oriens 29/30 (1986), 102-109. Fischer/Gömmel 1990 Fischer, Wolfdietrich/Rainer Gömmel (Hrsg.): Friedrich Rückert, Dichter und Sprachgelehrter in Erlangen: Referate des 9. interdisziplinären Colloquiums des Zentralinstituts. Neustadt an der Aisch 1990 (Schriften des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, Bd. 29). Heine 1979 Heine, Heinrich: Säkularausgabe. Bd. 2: Gedichte 1827-1844 und Versepen. Bearb. von Irmgard Möller und Hans Böhm. Berlin/Paris 1979. Humboldt 1860 Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1827 bis 1858. Nebst Auszügen aus Varnhagen’s Tagebüchern, und Briefen von Varnhagen und Andern an Humboldt. 3. Auflage. Leipzig 1860. Humboldt 1985 Alexander von Humboldt. Vier Jahrzehnte Wissenschaftsförderung. Briefe an das preußische Kultusministerium 1818–1859. Hrsg. von Kurt-R. Biermann. Berlin 1985 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 14). Humboldt 2006 Briefe von Alexander von Humboldt an Christian Carl Josias Bunsen. Neu ediert von Ingo Schwarz. Berlin 2006. Humboldt 2013 Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm IV. Briefwechsel. Herausgegeben von Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch. Mit einer einleitenden Studie von Bärbel Holtz. Berlin 2013 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 39). Rückert 1977 Friedrich Rückert. Briefe. Hrsg. von Rüdiger Rückert. Redaktionelle Mitarbeit: Christa Kranz. Band 1 u. 2. Schweinfurt 1977 (Veröffentlichungen der Rückert-Gesellschaft e.V., Schweinfurt, Sonderband). Rückert 1982 Friedrich Rückert. Briefe. Spezial-Register und Nachtrag. Hrsg. von Rüdiger Rückert. Bd. 3. Schweinfurt 1982 (Veröffentlichungen der Rückert-Gesellschaft e.V., Schweinfurt, Sonderband). Rückert 1987 Briefe an und über Friedrich Rückert: Korrespondenz insbesondere von Familienmitgliedern. Hrsg. von Rüdiger Rückert. Band 4.1 u. 2. Schweinfurt o. J. [1987?]. Wendehorst 1990 Wendehorst, Alfred: Friedrich Rückert und die Universität Erlangen. In: Friedrich Rückert, Dichter und Sprachgelehrter in Erlangen, Referate des 9. interdisziplinären Colloquiums des Zentralinstituts. Hrsg. von Wolfdietrich Fischer/Rainer Gömmel. Neustadt an der Aisch, 1990, 1-21. Wolf 1988 Wolf, Gerhard (Hrsg.): Rückwärts gehn die Krebse gern, vorwärts eilt die Zeit: Berliner Biedermeier in Vers und Prosa. Berlin 1988. Zitierweise Leitner, Ulrike (2014): „Ja! Wenn Berlin Bonn wäre!“ Friedrich Rückerts Berufung nach Berlin. In: HiN - Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Potsdam - Berlin) XV, 29, S. 111-121. Online verfügbar unter: <http://www.uni-potsdam.de/romanistik/hin/hin29/leitner.htm> Permanent URL unter <http://opus.kobv.de/ubp/abfrage_collections.php?coll_id=594&la=de> [1] Humboldt 2013. [2] Humboldt 1985. [3] Heine 1979, 132. [4] Vgl. Bobzin 1986, 102. [5] Altenstein an die Ministerialkommission zur Überwachung der Universitäten, 20.8.1834, in Rückert 1987, 302. [6] Rückert an Karl August Varnhagen von Ense, 22.10.1834, in Rückert 1977, 558. [7] Luise Rückert an A. Fischer, 2.12.1834, in Rückert 1987, 305. [8] Altenstein an Rückert, 25.4.1835, in Rückert 1987, 316-317. [9] Rückert an Karl August Freiherr von Wangenheim, 1837, in Rückert 1977, 688. [10] Heute in Coburg eingemeindet. [11] F. A. v. Staegemann war vortragender Rat im Staatsministerium. Ich danke B. Holtz für diese Auskunft. [12] F. A. v. Staegemann an Rückert, 8.10.1840, in Rückert 1987, 549. [13] Siehe die beiden hier im Anhang erstmals publizierten Briefe. Sie liegen im Nachlaß Eichhorn im GStA PK zusammen mit dem zitierten Brief Humboldts an den König. Da sie keinen Adressaten nennen, könnte man annehmen, dass sie an Humboldt geschrieben waren, wie so viele andre Bitten, die Humboldt dem König vortrug. Aus der Anrede und mehr noch dem Inhalt ist es jedoch offensichtlich, dass es Antworten auf Staegemanns Anfrage sind. Staegemann starb am 17.12.1840, so dass diese Berufungsangelegenheit in andere Hände (Eichhorns?) geriet. [14] Der Staatsrechtler W. E. Albrecht, einer der „Göttinger Sieben“, blieb jedoch in Leipzig. [15] Jacob und Wilhelm Grimm gehörten ebenfalls zu den „Göttinger Sieben“ und wurden durch den Ruf nach Berlin rehabilitiert. [16] Humboldt 2006, 48-51. [17] Humboldt an Friedrich Wilhelm IV., Potsdam, 15.11.1840, GStA PK, VI. HA, Nl Eichhorn, Nr. 47, Bl. 20 (Kopie). Vgl. Humboldt 2013, 180. [18] Rückert 1987, 556. [19] Rückert 1987, 565-566. [20] Notiz Ludwig I. auf einem Brief K. v. Abels an ihn, 6.4.1841, in Rückert 1987, 566. [21] Humboldt an Friedrich Wilhelm IV., 13.7.1843, in Humboldt 2013, 251. [22] Rückert an den Verleger Johann David Sauerländer, Erlangen, 8.4.1841, in Rückert 1977, 808. [23] Rückert an Luise, 5.10.1841, in Rückert 1977, 829-830. [24] Rückert 1977 und Rückert 1987. [25] Luise Rückert an Heinrich Rückert, Berlin, 24.12.1841, in Rückert 1987, 609. [26] Humboldt an Schulze, Mitte März 1846, in Humboldt 1985, 116. [27] Leo Rückert an Luise Rückert, Berlin, 2.1.1848, in Rückert 1987, 1036. [28] Wolf 1988, 135. [29] Rückert an Josef Kopp, Berlin, 8.2.1842, in Rückert 1977, 843. [30] Rückert an Emilie Kopp, Berlin, 23.1.1844, in Rückert 1977, 988-989. [31] Vgl. Wendehorst 1990, 13; Bobzin 1986, 102, und weitere. [32] Rückert an Eichhorn, 1.2.1844, in Rückert 1977, 943, vgl. Bobzin 1986, 105. [33] Bobzin 1986, 105-107. [34] Rückert an Luise, Berlin, 27.1.1846, in Rückert 1977, 1019. [35] Rückert an Humboldt, Berlin, März 1846, in Humboldt 1860, 206. Das Original befindet sich in der Biblioteka Jagiellońska, Kraków (Polen). [36] Rückert an Luise, Berlin, 4.11.1846, in Rückert 1977, 1075-1076. [37] Zum unterschiedlichen Verhältnis Humboldts zu den drei Direktoren des Kultusministeriums Altenstein, Ladenberg und Eichhorn siehe K.-R. Biermanns Einleitung in Humboldt 1985, 8-13. [38] Rückert an Ladenberg, Neuses, 6.1.1849, in Rückert 1977, 1120-1121. [39] Friedrich Wilhelm IV. an Friedrich Rückert, 18.10.1848, in Rückert 1987, 1118-1119. [40] Friedrich Rückert an Friedrich Wilhelm IV., Neuses, 21.12.1848, GStA PK, I. HA, Rep. 89, Nr. 10809. Siehe Anhang. [41] Rückert an seinen Sohn Heinrich, Neuses, 15.3.1849, in Rückert 1977, 1123. [42] Rückert an A. v. Ladenberg, Neuses, 5.5.1849, in Rückert 1977, 1130. [43] Tamil, Telugu und Kanaresisch (Kannada) sind südindische Sprachen der Region Dekkan.
|
|||||
______________________________________________________ www.hin-online.de |
kraft@uni-potsdam.de |