HiN - Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (ISSN: 1617-5239)

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HiN X, 18 (2009)

Von Humboldts Hand
From Humboldt's hand
De la mano de Humboldt

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Ingo Schwarz

Carl Gustav Carus und Alexander von Humboldt - Briefwechsel

 

1. Vorbemerkung

„Carl Gustav Carus. Natur und Idee“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 26. Juni bis zum 20. September 2009 im Residenzschloss Dresden und im Semperbau am Zwinger sowie vom 9. Oktober 2009 bis zum 10. Januar 2010 in der Alten Nationalgalerie Berlin zu sehen sein wird.

Auf der Grundlage des umfangreichen Werkbestandes der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – 22 Gemälde und mehr als 700 Zeichnungen und Druckgraphiken – wird die Ausstellung das Carus’sche künstlerische Oeuvre von den Anfängen über Landschaftsmotive nach Reiseeindrücken und Naturstudien bis hin zu poetisch-romantischen Bildkompositionen präsentieren. Damit aber nicht genug: die biographischen, kunsttheoretischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Schriften des Gynäkologen, Naturforschers und Künstlers, der vor allem in Dresden wirkte, sollen zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit betrachtet werden können.

Die Carus-Forschung sieht den bedeutenden Maler und Goethe-Verehrer aus dem Umfeld von Caspar David Friedrich und Johann Christian Dahl als einen Vertreter der Romantik in Dresden. Seine naturwissenschaftlichen Interessen, aber auch seine kunsttheoretischen Werke brachten Carus darüber hinaus in die Nähe Alexander von Humboldts. Dieser Tatsache hat die Literatur über Carus selbstverständlich Rechnung getragen[1]. Demgegenüber haben Biographen Alexander von Humboldts die in ihrer Widersprüchlichkeit sehr interessanten Beziehungen zwischen dem preußischen Gelehrten und dem Dresdner Forscher und Künstler bisher nicht thematisiert. Allenfalls zitiert man Auszüge aus dem hier zum ersten Mal vollständig wiedergegebenen Brief Nr. 6 als ein frühes Zeugnis der Fotografiegeschichte[2]. Gelegentlich werden auch gemeinsame künstlerische Interessen erwähnt.[3] Eine Ausnahme bildet hier die von der späteren Humboldt-Forschung zu Unrecht weitgehend übergangene Arbeit von Friedrich Muthmann: „Alexander von Humboldt und sein Naturbild im Spiegel der Goethezeit“[4]. Aber auch dieser zu seiner Zeit verdienstvolle Essay griff nur auf den bis dahin publizierten Briefwechsel zwischen Humboldt und Carus sowie auf Zitate aus publizierten Schriften zurück.

Die hier vorgelegte Edition macht erstmals die überlieferte Korrespondenz zwischen Alexander von Humboldt und Carl Gustav Carus als Ganzes bekannt. Die Texte, die vor allem biographisch und bibliographisch kommentiert werden, sollen der Forschung eine verlässliche Grundlage für weitere Untersuchungen bieten und allen interessierten Lesern einen Einblick in den vielschichtigen, hoch interessanten Gedankenaustausch zweier bedeutender Persönlichkeiten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewähren.

 

2. Editionsgrundsätze

Die Briefe werden, wo dies möglich ist, nach den Handschriften wiedergegeben. Frühere Drucke, auch Teildrucke, werden bibliographisch erschlossen. Schreibeigentümlichkeiten, z.B. „Sonnenhize“ statt „Sonnenhitze“, die Schreibweise von Eigennamen sowie Interpunktion und Textgliederung bleiben erhalten. Offensichtliche Schreibfehler werden stillschweigend korrigiert. Sprachliche Fehler werden verbessert; triviale stillschweigend, gravierende mit einer Anmerkung. Beispiel:

Im Originaltext steht: „muss Ihrem nach Posen versezten Manne …“; das falsche Wort wird im edierten Text in eckigen Klammern durch das richtige ersetzt: „muss [ihrem] nach Posen versezten Manne…“; dazu die Anmerkung: „Ihrem Humboldt ändert Hrsg.“, dies ist zu lesen: Humboldt schrieb versehentlich „Ihrem“, was vom Herausgeber korrigiert wurde.

Streichungen werden in einer Anmerkung kenntlich gemacht. Beispiel:

Originaltext: „…Statuette sehr versinnlicht ...“
Edierter Text: „…Statuette versinnlicht ....“
Anmerkung: „Statuette | sehr gestrichen | versinnlicht Humboldt.“

Vom Briefschreiber ergänzte Textteile werden vollständig wiederholt:

Anmerkung: „selbst ergänzt Humboldt.“

Ersetzungen, die während des Schreibens vorgenommen wurden, werden so wiedergegeben:

Anmerkung: „(1) das (2) ein Humboldt.“
Dies ist zu lesen: Der Briefschreiber schrieb zunächst „das“, hat sich dann aber für „ein“ entschieden.

Inhaltliche Versehen werden stets mit einer Anmerkung korrigiert. Tauchen in einem Brief unterschiedliche Schreibweisen eines Wortes auf, so wird nach dem Mehrheitsprinzip entschieden, welche Form als offensichtlicher Schreibfehler zu werten ist; in Zweifelsfällen wird der orthographisch richtigen Variante der Vorzug gegeben. Fehlende Punkte über dem „i“ und den Umlauten sowie nicht oder falsch gesetzte Akzente werden als Schreibfehler stillschweigend berichtigt. Zwischen den verschiedenen Formen des „s“ (langes „s“, rundes „s“, „Schluss-s“ etc.) wird nicht unterschieden; „ß“ erscheint nur, wenn es in der Handschrift oder in der gedruckten Vorlage klar erkennbar ist.

Bei gedruckt vorliegenden Texten wird nicht versucht, die ursprüngliche Schreibweise zu rekonstruieren. Abkürzungen werden in eckigen Kl[ammern] ergänzt. Kürzel aus der handschriftlichen Tradition werden ohne Kennzeichnung ausgeschrieben. Hervorhebungen erscheinen im Druck entsprechend der Vorlage kursiv bzw. unterstrichen, alle Hinzufügungen des Herausgebers in [eckigen Klammern].

Lesarten und Anmerkungen aus älteren Editionen werden direkt nach dem Brief abgedruckt; sie werden mit hochgestellten kleinen Buchstaben kenntlich gemacht: a), b) … Inhaltliche, biographische und bibliographische Erläuterungen findet der Leser im Anmerkungsapparat. Die abgekürzten bibliographischen Angaben erschließen sich über das Literaturverzeichnis.

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der genannten Archive.

 

3. Abkürzungen

D: Druck

H: Handschrift

TD: Teildruck, nicht vollständiger Abdruck des Brieftextes

V.: Vorbemerkung

(V): Vorlage für den Abdruck

 

 

4. Carl Gustav Carus – Alexander von Humboldt. Briefwechsel

1 Humboldt an Carus

Potsdam, 15.6.1828

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

TD: 1. Carus 1865/1866, Zweiter Theil, S. 289.
2. Carus 1931, S. 81-82.
3. Carus 1966, Bd. 1, S. 488-489.
4. Genschorek 1978, S. 133.

Potsdam den 15 Junius 1828.

Seit fünf Tagen besize ich durch die Güte des Geh[eimen] R[ats] Schulze[5] Ihre herrliche Schrift über den Knochenbau[6] und seit fünf Tagen bin ich ununterbrochen damit beschäftigt. Lange hat mich nichts so bewegt als Ihre großartigen Ansichten der Natur und wenn der Ausdruk der Bewunderung welchen ich Ihnen, Verehrungswerthester Herr Hofrath, längst hätte darbringen sollen, bei der Eingeschränktheit meines jezigen anatomischen Wissens Ihnen auch nicht sehr schmeichelhaft sein kann, so bin ich es doch einem dankbaren Gefühle schuldig, diese Zeilen an Sie zu richten. In dem ich mich rüste Ihnen zu schreiben (wozu mir bei meiner hiesigen Lage nur wenig Muße übrigbleibt) empfange ich durch Herrn Reimer[7] Ihr großes Werk als ein mir liebes Geschenk. Der Brief vom 21 März[8] ist wohl vor Ihrer italienischen Reise geschrieben und ich fürchte daher daß meine Antwort spät in Ihre Hände kommen wird. Meine schönsten Hofnungen Sie für den hiesigen Staat zu erwerben, sind leider! nicht erfüllt worden. Sie werden durch Herrn Schulze gehört haben wie ich mich für Sie ausgesprochen hatte. Ich fühle bei Erscheinung dieser Ihrer lezten Arbeit doppelt was wir entbehren, aber ich ehre u[nd] billige die Motive, welche Sie in dem schönen Lande zurükhalten, dem ich meine mineralogische und bergmännische Bildung[9] verdanke u[nd] in dem die Freunde meiner freilich nun schon vordeucalionischen[10] Jugend leben. Ich glaube an die Einheit unseres deutschen Vaterlandes und das geistige Bestreben der Menschen die (wie Sie und ich) den Wissenschaften leben und die Freuden, welche die Intelligenz gewähren kann, jeder andern vorziehen, [sie] müssen unablässig dahin arbeiten, das Band welches alle wissenschaft- [S. 2] lichen Institute verbinden soll, enger zu knüpfen[11]. Ihre historische Einleitung, Ihre Vorbegriffe[12], die allgemeinen Begriffe über den Organismus p 1-33, die Vergleichungen von Protozoen u[nd] Pflanzen p 63[13], der Hautskelete der Amphibien[14], der Kopfwirbel der Fische u[nd] die Antlitzbildung des Menschen[15] haben mich besonders entzükt. Was mir von den geometrischen Constructionen, den Zahlenverhältnissen u[nd] ihrer Beziehung auf Musik von der Wiederholung der Formen u[nd] den einzelnen Gruppen, z. B. von den Gliedmaßen des Schädels jezt noch minder überzeugend scheint, wird es bei ernsterem Studium werden. Wie angenehm wäre uns Ihre mündliche Belehrung wenn Sie uns zur Gesellschaft der Naturforscher mit Ihrer Anwesenheit beehrten. Ich werde wahrscheinlich meinen König[16] nach Teplitz begleiten, aber schon im August hier sein. Künftiges Frühjahr gehe ich nach dem Ural u[nd] Tobolsk.[17]

Mit der freundschaftlichsten Hochschäzung

Ew Hochwohlgeboren

ergebenster
AlHumboldt

[Anschrift:] Sr Hochwohlgeboren
dem Hof und Medicinal Rath
Dr. Carus

durch die Güte
des Herrn Reimer[18]

2 Humboldt an Carus

Berlin, 7.11.1828

H: Oxford, Großbritannien, Bodleian Library, MS. Autogr. B. 11, p. 1501.

Erlauben Sie, Verehrungswerthester Herr Leibarzt daß ich Ihrer besonderen Freundschaft den Ueberbringer dieser Zeilen, D. Yates aus London, empfehle der eine wissenschaftliche Reise durch Deutschland u[nd] Italien macht. Er wird Ihnen wiederholen, wie sehr wir alle hier den Verlust gefühlt haben, Sie nicht zu besizen, Ihrer Belehrung nicht zu genießen![19] Mit der innigsten und ausgezeichnetsten Hochachtung

Ew Wohlgeboren
gehorsamster
AlHumboldt

Berlin,
den 7. Nov[ember]
1828

[von anderer Hand:] Alexander Humboldt

[Teilübersetzung:]

h: Oxford, Großbritannien, Bodleian Library, MS. Autogr. B. 11, p. 1503.

Translation

Allow me most venerable M. Leiburst (?) to recommend to your particular friendship the bearer of these lines Dr Yates of London who is making a journey for scientific purposes through Germany & Italy & who will repear to you how much we all here have felt the …M   -- ? not to have

with heartfelt & most distinguished esteem

your humble servt
Al: Humboldt

Berlin
7 Novbr (?)

1828

3 Humboldt an Carus

Berlin, 29.10.1832

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Statt Ihnen, Verehrungswerthester Freund, zu danken für die glüklichen und lehrreichen Stunden, welche mir, in den wenigen Tagen meines Dresdner Aufenthaltes[20], Ihr geistreicher Umgang gewährt hat, wage ich es, Sie mit der Bitte zu beschweren, den ältesten Sohne meines innigsten Freundes Gay Lussac[21] (der sehr gut deutsch gelernt und bei Liebig in Giessen deutsche Chemie, ein Jahr lang, getrieben) auf einige Augenblikke freundlichst zu empfangen und ihm die Gelegenheit zu verschaffen, in die Bildergalerie zu dringen. Julius Gay Lussac[22], ein sehr braver junger Mensch geht nun über Freiberg nach Paris zurük. Herrn Insp[ektor] Blochmann’s[23] Microskop wünschte ich (da ich es zu einer ganz gewöhnlichen Arbeit brauche), recht bald, u[nd] ohne Zusaz, widerzuerhalten. Der so überaus sinnreiche pantograph[ische] Apparat würde mir nicht nüzlich sein.

Empfangen Sie die erneuerte Versicherung der innigsten Verehrung welche mir seit so vielen Jahren, ein Mann eingeflößt, dena) die Natur so wunderbar reich ausgestattet hat.

Al Humboldt

Berlin, 29 Oct[ober]
1832

Lesarten:

a) eingeflößt | hat gestrichen | , den Humboldt.

4 Humboldt an Carus

Berlin, 16.5.1834

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Ich kann meinem talentvollen Freund und Mitarbeiter den Prof. Kunth[24] nicht nach Ihrem schönen Dresden abreisen lassen, ohne diese Gelegenheit zu benuzen, Ihnen, Verehrtester Freund, diese Zeilen inniger Anhänglichkeit und Verehrung zu schreiben. Von Kunth wiederhole ich gern dass der alte Jussieu[25], bei einer Wahl im Institute erklärte, dass er ihn nach Brown[26], und selbst vor Candolle[27] für den Botaniker halte, der am tiefsten den organischen Bau und die Verwandschaft der Pflanzenfamilien kenne. Wenn ich Ihnen so spät erst für Ihren freundlichen Brief und Ihr herrliches Geschenk[28] danke, so war ich gehindert durch einen bösen Anfall von kaltem Fieber, das ich nie, am fieberreichen Orinoco o[der] fieberreichen Irtysch, gehabt. Gastrische Beschwerden, beständige Uebelkeiten machten mich recht leidend. Ihr Leucochloridium[29] ist auch von der Seite eine denkwürdige [S. 2] Erscheinung, dass durch Ihre geistvolle Behandlungsweise gezeigt worden ist, wie das Bild des eigenthümlichen Lebens, der Organismus der Krankheit sich in dem Macrocosmos abspiegelt, wie Leben durch Leben verdrängt wird.

Al Humboldt

Berlin
den 16 Mai
1834

[Wasserzeichen:]

J. Whatman, Turkey Mills 1833

5 Humboldt an Carus

Potsdam, 13.5.1838

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

TD: Bruhns 1872, Bd. 2, S. 229.

Potsdam, den 13 Mai
1838

Innigst Verehrter Freund,

Ich habe kaum Zeit Ihnen zu danken, mein theurer, edler Freund, kaum Zeit Ihnen, neben der lebendigen Freude des Erscheinens Ihres grossen und wichtigen Werkes über die Natur[30], von meinem innigsten Schmerze über Ihre häuslichen Sorgen zu reden.[31] Was sind alle litterarischen Genüsse, neben der Gefahr eines solchen drohenden Verlustes! Die Gewissheit, dass Sie Dresden nicht verlassen, giebt mir auch keine Beruhigung. Mag Ihr zartes, liebendes Gefühl Sie getäuscht haben; möge der Zustand nicht so rettungslos sein, als Sie, nach Ihrem schönen Briefe an mich, zu besorgen schienen. Ihre Physiologie ist eine ganze Welt: die tiefsten Eindrükke davon waren mir von zwei Ihrer Vorlesungen geblieben. Troz des Sturmes in dem ich jezt zu leben beginne, hoffe ich doch Vernunft genug zu retten, um aus Ihrem Buche Klarheit über manches zu schöpfen, worüber ich noch im Unsicheren schwebe. Sie wissen schon, dass dies sicha) auf das Leben im epitellurischen Organismus und auf das tellurische Leben* selbst bezieht, auf Weltkörper als kosmische Organe, auf den allerdings sprachrichtigen Gebrauch den Sie von dem Worte Aether machen … In diesem grossartigen Werke finde ich zum ersten Male dies alles im Zusammenhange und ob ich gleich schon halb fossil bin, so bleibt mir doch noch Beweglichkeit des Sinnes und Verehrung genug zu Ihnenb), um mir alles Ihrige ernsthaft anzueignen. Verzeihen Sie, theurer Freund, dem Wirrwar in dem ich lebe, das Unzusammenhängende dieser Zeilen. Auch ichc) bin in meinem inneren Leben hier gestöhrt. Die einzig hier lebende Tochter meines Bruders, die Generalin Hedemann[32] muss [ihrem]d) nach Posen versezten Manne[33] folgen und das schöne Tegel und die Gräber bleiben allein. Das lezte Familien-Interesse ist verschwunden. Mit dankbarster Anhänglichkeit und heissen Wünschen für Ihr Familienglück und Ihre Ruhe

unterzeichne ich

AlHumboldt

Ein Dr Remak[34] hat hier, als innerstes des Nerven, in den genug torulösen von Fontana richtig abgebildeten sogenannten Primitiv Fasern einen Faden gefunden vielleicht cylindri[s]ch, er glaubt bandförmig. Er hat ihn Ehrenberg[35] u[nd] mir deutlichst gezeigt. Der Faden ist sehr weiss ob hohl?

*Da ich alle Lebenserscheinungen für Folge physikal[ischer] Prozesse erklärte und Sie alles für lebendig erklären was wird und sich verändert (also physikal[ischen] Erscheinungen und Prozessen unterworfen ist) so nähern wir uns schon sehr rasch dem scharfsinnigen dilemma das Sie sezen p 37.[36]

[Anschrift:] Sr Hochwohlgeboren
dem Herrn Hofrath und Leibarzt
Sr Maj[estät] des Königs von Sachsen
Dr Carus
zu
Dresden

frei

[Poststempel:] Berlin, 15.5.

[Zustellungsstempel:] STPOST, 17 Mai

Lesarten:

a) sich ergänzt Humboldt.

b) (1) zu Ihnen genug (2) genug zu Ihnen Humboldt.

c) ich ergänzt Humboldt.

d) ihrem Humboldt, ändert Hrsg.

6 Humboldt an Carus

Berlin, 25.2.1839

H: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, Autogr. I/120.

TD: 1. Carus 1931, S. 76-79.
2. Carus 1966, Bd. 2, S. 330-332.
3. Carus 1865.
4. J. A. Stargardt, Auktionskatalog Nr. 558, 6. Juni 1962, S. 59, Nr. 592.

Sie werden gütigst verzeihen, mein edler hochverehrter Freund, wenn in dieser Verhängnissvollen Zeit mit Arbeit und Zerstreuung überhäuft, ich Ihnen nur mit so wenigen Zeilen für Ihren freundlichen Gruss und Ihr schönes Geschenk[37] meinen herzlichsten Dank darbringe. Der Gegenstand den Sie behandeln und so lebendig begeistern hat mir immer sehr nahe gelegen. Schon in meiner Physiognomik der Gewächse[38], besonders aber in der Beschreibung der Canarischen Inselgruppe, habe ich darauf Gedrungen wie in den entferntesten Weltgegenden jede Gebirgsart einer eigenen Physiognomie angehört – ja wie z.B. Basalt unter allen Zonen bestimmte Formen [Skizzen siehe Abb. 1] zeigt. Geben Sie mir doch ja gelegentlich an, wo ich die anderen vier Briefe finde. Ich habe nur den sehr kühnen in der Franz[ösischen] Reise[39] gestern von neuem wiedergelesen. Aber Ihre Kühnheit zieht mich wie Cratertiefe an. Ich will an den schroffsten Rändern mit Ihnen wandeln. Von Daguerre[40] weiss ich nicht mehr, als was jezt überall gedrukt steht von Arago[41] und mir.[42] Es ist eine der erstaunenswürdigsten Entdekkungen neuerer Zeit. Mit dem Effect auf Chlor-Silber hat es nichts gemein: hier bringt Licht Licht hervor, ein Bleichprocess, wie ein Gitter nach Monathen sich auf einer rosenroth unächt gefärbten Gardine abbildet. Man sieht bei Daguerre nur die Bilder 60 – 70 in Rahmen, unter Glas, meist auf Metall, einige weniger gute auf Papier und auf Glasplatten gebildet, alles dem feinsten Stahlstich ähnlich, von bräunlich grauem Biesterton[43], die Luft immer etwas traurig und verwischt .. Die schönsten Abstufungen der Halbschatten, die Verschiedenheit des Seine Wassers unter den Brükken oder in der Mitte des Flusses. Pferde, Menschen angelnd mit ihrem projecirten Schlagschatten auf das bestimmteste, da bei grosser Entfernung kleine Bewegungen (wegen des geringen Winkels) nicht schaden. Diffuses Licht wirkt wie Sonnenlicht. Schöne Abbildungen der quais od[er] [S. 2] Ansicht des fernen Paris bei starkem Regen. Abstufung der Erleuchtung, le palais et jardin des Tuileries um 5 Uhr Morgens Sommers, um 2 Uhr in der Sonnenhize und um 7 U[hr] Abends bei Sonnenuntergang, versteht sich alles einfarbig, monochrom. Von Vervielfältigung oder Portraitirung ist bisher keine Rede. Am herrlichsten wirkt Lampenlicht, marmorne Statuen, marmorne basreliefs erleuchtend, solche Platten 8 – 10 Zoll lang, 6 Z[oll] hoch auch grösser, sind durch blendende Lichteffecte ausgezeichnet. Erleuchtete Schlachtenbilder werden in 8 – 10 Minuten copirt und in jede Grösse reducirt. Die Oberfläche des feuchten Gesteins, Gemäuers, hat eine Wahrheit die kein Kupferstich erreicht. Der generelle Ton zart, fein, aber als braungrau etwas traurig. Ich sah eine innere Ansicht des Hofes des Louvre mit den zahllosen Basreliefs. Il y avoit de la paille dans l’air[44] sagte Daguerre, une voiture avec de la paille venoit de passer sur le quai,[45] sagte mir Daguerre. En voyez Vous dans le tableau? – Non.[46] Er gab mir eine Loupe und es hingen leuchtende Strohhalme an allen Fenstern. In einer Zeichnung (Bild) sagte Arago nahm ein Haus von 5 etagen etwa ¾ Zoll Raum ein. Man erkannte im Bilde dass in einer Dachlucke (und welche Kleinheit!!) eine Fensterscheibe zerbrochen und mit Papier verklebt war. Arago hat jezt das Geheimniss von D[aguerre] erhalten und hat in 10 Min[uten] ein vollendetes Bild unter seinen Augen entstehen sehen. Das Bild zeigte einen fernen Ableiter den Arago mit blossen Augen nicht gesehen hatte. Da nun gewiss ist dass die Methode von jedem und auf Reisen angewandt werden kann, so zweiflet man in Paris kaum daran Arago werde durch die Kammern dem Herrn Daguerre und der Wittwe Nieps (Wittwe eines Miterfinders[47] auch Franzose) in der Deputirten Kammer die geforderten 200 000 francs verschaffen dann macht nach dort herrschender edler Sitte das Gouvernement die Erfindung bekannt. Welch ein Vortheil für Architecten den ganzen Säulengang von Baalbek od[er] den Krimskrams einer gothischen Kirche in 10 Min[uten] in Perspective auf dem Bilde mitzunehmen. Dag[uerre] glaubt dass die Intensität des [S. 3] egypt[ischen] Lichts in 2 – 3 Min[uten] wirken werde. Der geheimnissvolle chemische Ueberzug in dem das Licht zeichnet (bleibende Spuren zurük lässt) ist so Lichtempfänglich, dass am Tage meiner Abreise[48] Daguerre uns nach dem Observatorium das Bild der Mondscheibe brachte, eina) portrait von Luna selbst hervorgebracht. Sie wissen, theurer Freund, dass es bisher bei Tschirnhausischen[49] Linsen nie geglükt war Wärme durch Mondlicht hervorzurufen oder Chlorsilber zu schwärzen. Ehe er das entstandene Bild herausnimmt (die Metallplatte mit dem chemischen Ueberzug wird im Finstern in die gleich wieder verschlossene Camera obscura hineingebracht) il se fait une autre opération chimique pour ôter désormais à l’enduit toute sensibilité pour la lumière solaire[50]. Eine Operation in der die Strohhalme nicht verwischt werden!! Das scheint mir das Wundervollste, kein Ueberzug wie die Zeitungen fälschlich sagen. Ein diaphaner Ueberzug würde ja die zerstöhrende Einwirkung der Sonne nicht hindern. Das ist alles was D[aguerre] zeigt und was man wissen und sagen darf, das sind die Hofnungen welche der Anblik der Produkte (Bilder) jezt erregt. Welche Minorative[51] künftig der Gebrauch entwikkeln wird, ist jezt nicht vorherzusagen. Wie viel ist nicht die Lithographie verfeinert worden, nach dem im langen Gebrauch man [an] ihr manche Mängel erkannte. Dag[uerre] fürchtet mit Recht sehr, dass man der Erfindung auf die Spur komme. C’est une chose si bête[52], si simple que de longtems on auroit dû la trouver, cependant j’y travaille depuis 12 ans et je n’ai bien reussi que depuis quelques mois.[53] Ob wohl der gute Pfarrer bei Schmalkalden[54], ob Talbot[55] der einen hochtrabenden nichtserklärenden Brief an mich geschrieben, wirklich bestimmte Bilder hervorzubringen wissen. Nous verrons. Ich sollte glauben, eine solche Erfindung, wenn man sie gemacht, würde man nicht im Leibe behalten haben.

Ich freue mich der Aufmerksamkeit welche Ihre vortrefliche Königin[56] den Microscopischen Untersuchungen schenkt. Auf Lerebours[57] Micr[oscop] ist nicht zu achten. Er selbst ist ein sehr geschikter Optiker (au pont neuf) er hat, wie Cauchoix[58] Objective von 13 – 14 Zoll zu astr[onomischen] Fernröhren geliefert aber seine Microscope waren immer schlecht jezt kündigt er kleine Micr[oscope] mit 300 mal Vergrösserung zu 80 francs an, wahrscheinlich mit sehr roher Fassung.

[S. 4] Ich rathe immer zu einem Microscop von Schiek[59], von Ehrenberg[60] bestellt. Preis 125 bis 130 Thaler. Ich habe es bei Ehrenberg noch heute mit einem eben angekommenen neuen Plözel[61] verglichen (der Plözel 180 – 220 Thaler). Plözel hat etwas mehr Helligkeit aber wenig Gesichtsfeld und nur 800 – 1000 mal Vergr[ößerung]. Schieck sehr deutlich 2000 – 2500 mal. Ehrenberg hat entdekt dass die Kreide fast ganz aus Thierschalen, Rotalien besteht.

Ich bedaure Sie, theurer Freund wegen der Unleserlichkeit meiner Hand (der am Orinoco gelähmten). Ich habe nicht Zeit durchzulesen et de retoucher. Empfangen Sie und Ihre liebenswürdige Familie den erneuerten Ausdruk meiner Verehrung und Liebe. Möge Ihre schöne Physiologie[62] wachsen und fortstrahlen.

AlHumboldt

Berlin
den 25 Febr[uar]
1839,

Sie haben wohl in Cotta’s[63] Quartalschrift meine Aufsäze Ueber die Hochebene von Bogotá[64] und Fluctuation der Golderzeugung[65] gesehen.

Ich habe fünf sehr arbeitsame, aufheiternde Monate mit Arago in Paris verlebt. Nirgend weiss ich mir eine so herrliche Ruhe und Unabhängigkeit zu verschaffen, in einem Quartier schlafend, in einem anderen, durch Oefen wohlgeheizten entresol de l’Institut arbeitend von 9h Morgens bis 6 – 7u Abends, unter einer Bibliothek aus der ich 30 – 40 Bände ungefragt herunterschleppe. Den Abend ununterbrochen geselliger Genuss von 7 – 1 Uhr.

Lesarten:

a) (1) das (2) ein Humboldt.

Abb. 1: Seite 1 von Brief Nr. 6.

Zoom

Abb. 1: Seite 1 von Brief 6.

7 Humboldt an Carus

Berlin, 5.2.1844

D: Carus 1931, S. 83-86.

TD: 1. Bruhns 1872, Bd. 2, S. 300-301.
2. Genschorek 1978, S. 218.

Berlin, den 5. Februar 1844.

Ich bin tief in Ihrer Schuld, mein theurer Freund, ich muß in Ihren Augen als der undankbarste aller Menschenkinder erscheinen, daß ich, der ich eine so alte Verehrung für die Größe Ihres Talentes habe, einen liebenswürdigen Brief, den Sie mir schrieben, unbeantwortet gelassen, ja daß ich Ihnen nicht für das geistreiche und  so schön geschriebene Büchlein – „Goethe“ [Zu dessen näherem Verständniß, Leipzig 1843][66] – gedankt habe. Wie das Alles zugegangen, wie ich mit jeder Woche mir Vorwürfe gemacht, könnte ich nur durch die Individualität der Lage aufklären, in die ich seit meinem letzten langen Aufenthalte in Paris (bis März 1843)[67] gerathen bin.

Es ist nicht Kälte des Gemüthes, es ist Zerrissenheit des Lebens, das einem andern gehört, die mich gegen Sie hat fehlen lassen. Heute habe ich nun den glücklichen Augenblick gefunden, wo ich Sie – wenn es nöthig wäre, diplomatische List anzuwenden – zu erweichen weiß. Ich schreibe Ihnen nicht aus dem Schattenreiche, nein sehr arbeitsam und lebend.

Meine Gesundheit ist unerschüttert gewesen. Sie schreiben an unsern Raucha), er solle meinen Schädel abformen, Sie wollen mich für Ihre Sammlung.[68]

Wäre ich boshaft, so machte ich Ihnen Vorwürfe, daß in dem Briefe auch nicht ein Wörtchen des obligaten Bedauerns über mein Hinscheiden stand.

Ich könnte scherzend sagen, ich habe mich nun für Sie sterben sehen, theurer Carus! Nein! So eine Empfindung taucht nicht in meiner Seele auf.

Ich kenne Ihr fühlendes Herz, weiß daß Sie keines Grolles gegen mich, den freilich Schuldigen, fähig sind. Die Zeilen [S. 84] über die ich scherze, nicht hadre, tragen alle Spuren der ersten Eile …. Ist es aber nicht ein sonderbares Zusammentreffen der Ideen und Ahnungen! Als ich hier in der Zeitung lese, Sie kämen eigens nach Leipzig um dort eine craniologische Vorlesung zu haltenb), entstand bei mir eine unbändige Lust, auf der Eisenbahn herüberzugehen, um die Freude zu haben, Sie zu hören. Ich sagte es dem König, der – Sie wissen es – sehr treu in seiner Achtung und Anhänglichkeit für Sie istc). Ich will Ihnen nur vertrauen, daß ein langes Zusammenleben mit Galld) und die leichtfertige Art wie der sinnige Mann Talente vertheilte, die nicht existirten – z.B. den unwissenden Berliner Astronomen Bodee) für einen tiefen Mathematiker ausgab – mich sehr mißtrauisch machte.

Seine Beobachtungen an Thieren gefielen mir mehr, als die an Menschen, sie schienen mir mehr physiologische Sicherheit zu geben. Ihre Aufforderung, theurer Freund, hat mich an Ihre „Grundzüge [einer neuen und wissenschaftlich begründeten] Cranioscopie“ [Stuttgart 1841][69] und an Ihren vortrefflichen Aufsatz [„ Ueber wissenschaftlich Cranioscopie“] in Müllers[70] Archiv [der Anatomie] 1843, S. 149-173[71] gebracht. Da sehe ich freilich, wie Sie sehr richtig sagen, eine wissenschaftliche Begründung. Sie reihen mit dem Ihnen eigenen Scharfblick die drei Wirbel des Hauptes, an die ich vollkommen glaube, an die Dreiheit des Hirnbaumes – der vorderen, mittleren und hintern Hirnmasse – Ursprung des Geruchs-, Seh- und Gehörorgans – , und diese wieder an Intelligenz, Gefühl und Willenskraft, und so ist freilich ein anatomischer und physiologischer Zusammenhang in der Sache und der geometrischen Ausmessung! Das Exportage des Schädels, Operationen, die [S. 85] am zugänglichsten sind, werden um so fruchtbarer sein, als man öftrer Herr der weichen Theile bleiben wird, wenn ein Geist, wie der Ihrige, die Hirne von Talleyrand[72], Lagrange[73], Kant[74] und Michel Angelo[75] durchforschen könnte.

Die Lösung des Problems, wie Sie es auffassen, liegt in der Grenze der Naturbeobachtung und hat nicht das phantastisch Willkürliche der bisherigen Dogmen der Phrenologie. Was mich den geistesschwächeren noch immer kränkt, ist die Contact-Wirkung von Hirn auf Schädel-Wirbel in gewissen Thierklassen, die Beziehung zwischen der Oberfläche des Schädels und den verhüllten tiefbedeckten Theilen, den Vierhügeln. Wie konnten Sie zweifeln, daß dieser große Gegenstand des Naturwissens nicht mein ganzes Interesse in Anspruch nehmen sollte! – Leider ist mir die Zeit, die ich zu eigenen Studien verwenden kann nun – seit dem Regierungsantritt des Königs – sehr kärglich zugemessen. Welch ein Verkehr mit der Außenwelt, in Deutschland, Italien, England und Frankreich um unsern so Kunst und Wissenschaft liebenden, leicht erregbaren Herrn, bei dem wunderbaren Dualismus seiner Neigungen, dem inextricablen Gewebe des Wollens und Nichtwollens! Doch immer bei der reinsten und edelsten Grundlage der Gesinnung in der Nähe von Personen, die ihn nicht verstehen, ja ihn hindern sich selbst klarer zu werden. Die Schreiberei, die aus solchen innern Zuständen entsteht, ist von der Art, daß äußere Hülfe unmöglich ist. In dieser zerrissenen Lebensweise bleiben mir für meine eigenen literarischen Arbeiten nur die Nächte von 11 bis 3 Uhr übrig. Ich bin so glücklich gewesen, meine drei Bände über „Asie centrale“[76] zu vollenden und habe jetzt die Unvorsicht den „Kosmos“[77] drucken zu lassen.

[S. 86] Die Handlung ist so unvorsichtig als der Titel meines Buches. Sie finden sich darin mit dem Ausdrucke der Bewunderung genannt,[78] die dem gebührt, in dem das Wissen mit ächt dichterischer Naturgabe harmonisch verschmolzen ist. Diese Gaben glänzen auf eine hervorstehende Art in Ihrem „Goethe“, ebenso in dem Abschnitte von seinem Verhältnisse zur Naturwissenschaft[79] als in dem Verständniß von Goethes Individualität[80]. Auf diesen letzten, fünften Abschnitt hatte ich den König – dem ich Ihr Buch gab – besonders aufmerksam gemacht. Es giebt wenig große Männer der[en] Eigenthümlichkeit zu solchen entgegengesetzten Urtheilen Anlaß gegeben hat. Die Zartheit mit der Sie sich (S. 89) über die Farbentheorie ausgedrückt, hat mir viele Freude gemacht.[81] Man merkt es Ihnen an, daß auch Sie den Muthwillen nicht haben loben können, mit dem er in der Farbenlehre, besonders grade in der Lichtbrechung – wie Malusf) und später viele Andere gezeigt haben – so vieles und methodisch falsches vorgebracht. Daß das Licht übrigens auch in seinem Leiden erfasst werden muß, haben Aragosg) und Brewstersh) Entdeckungen mannichfaltig gezeigt. Was für Concität nimmt nicht das an, was wir einen Lichtstrahl nennen, wenn er vorher durch gewisse Körper durchgegangen ist. Mellonii) hat eben dies an der strahlenden Wärme beobachtet; wenn sie vorher einiges erlitten, wird sie eine ganz andere Person. Was Sie durch „Dauer im Wechsel“ Seite 171[82] über den Schauer des Werdenden[83] als Entwicklung der Goetheschen Natur-Anschauung so lebendig und treffend gesagt, unterschreibe ich gern.[84] – Mit alter liebevoller Anhänglichkeit

Ihr Al. Humboldt

Wie beklage ich Sie, daß Sie diesen Brief entziffern sollen.

R. Zaunicks Anmerkungen in Carus 1931, S. 175, 177-179:

a) […] Anmerkung Carus’: Es war damals eine plötzliche falsche Nachricht vom Tode Humboldts nach Dresden gekommen, und es gab noch keinen Telegraphen, um schnell über die Wahrheit sich zu unterrichten. Ich schrieb daher in größter Eile an Freund Rauch, er möge vor Allen für genaue Abformung dieses größten aller Köpfe sorgen. Rauch hatte die kleine Bosheit, den Brief Humboldt zu zeigen, und nun neckt dieser mich darüber.“ – Über Carus’ freundschaftliche Beziehungen zum Berliner Bildhauer Christian Rauch (1777-1857) vgl. [Carus 1865/1866,] Bd. II, S. 10, 13, 232f., 240, 359; III, S. 154, 160, 233*; IV, S. 148, 151, 154f., 163*.

b) Carus hielt am 3. Februar 1844 in Leipzig einen öffentlichen Vortrag „Vom gegenwärtigen Stande der wissenschaftlich begründeten Cranioscopie“, der unter diesem Titel auch sofort gedruckt wurde (Nürnberg: Theodor Cramer 1844) (59 S. 80) [Carus 1844]. – Exemplare hiervon sind selten.

c) König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795 – 1840 – 1861) kannte als Schwager des Königs Johann von Sachsen (1801 – 1854 – 1873) Carus persönlich. Vgl. die mehrfachen Erwähnungen Carus’ in: Briefwechsel zwischen König Johann von Sachsen und den Königen Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. von Preußen, hrsg. von Johann Georg, Herzog zu Sachsen, unter Mitwirkung von Hubert Ermisch (Leipzig 1811) [Johann/Friedrich Wilhelm IV./Wilhelm I. 1911] Register. – Zwei kurze Briefe des Fürsten an Carus (1827 und undat. [? 1836] in Mscr. Dresd. h 28 Nr. 25 u. 26.

d) Franz Joseph Gall (1758-1828), zuerst Arzt in Wien, von 1805 an auf Reisen (auch in Berlin) seine Schädellehre verbreitend, seit 1807 in Paris. – Erich Ebstein (Franz Joseph Gall im Kampf um seine Lehre. In: Essay on the History of Medicine, presented to Karl Sudhoff … November 26th 1923, edited by Charles Singer and Henry E. Sigerist, Zürich 1924, S. 269-332) konnte bisher keine Berührungen zwischen Humboldt und Gall feststellen. Vgl. Carus’ Äußerungen über Galls Lehre in [Carus 1865/1866,] Bd. I, S. 113 u. Bd. III, S. 98, 107f., 150, 180. [Vgl. auch Carus 1865/1866, Theil 3, S. 150.]

e) Johann Elert Bode (1747-1826), seit 1772 Astronom der Akademie in Berlin, Begründer des „Astronomischen Jahrbuchs“ 1776-1829 (54 Bde. 1774-1826), das noch heute unter dem Titel „Berliner Astronomisches Jahrbuch“ erscheint. – In der Tat war Bode als Mathematiker ziemlich unbedeutend.

f) Etienne Louis Malus (1775-1812), zuletzt Oberstleutnant und Directeur des études an der École Polytechnique in Paris; er entdeckte die Polarisation durch Spiegelung (1808) und stellte das Cosinusquadrat-Gesetz der Polarisation auf (1809).

g) Dominique François Jean Arago (1786-1853), Professor der Mathematik an der École Polytechnique in Paris; er ist der Entdecker der chromatischen Polarisation (1811) und ein Förderer der Wellenlehre des Lichtes.

h) Sir David Brewster (1781-1868), Professor für Physik in St. Andrews; er stellte das Tangens-Gesetz der Polarisation auf (1815). Im Gegensatz zu Arago war er bis nach 1830 noch ein eifriger Verfechter der Newton-Biotschen Emissions-Theorie des Lichtes.

i) Macedonio Melloni (1798-1854), zuletzt in Neapel Direktor des Konservatoriums für Künste und Gewerbe und Leiter des meteorologischen Observatoriums auf dem Vesuv; er entdeckte die Diathermanität und Thermochrose und fand auch die Brechung, Reflexion und Polarisation der „dunklen“ Strahlen, wodurch die Identität der Licht- und Wärmestrahlen bewiesen war.

 

8 Humboldt an Carus

Potsdam, 12.5.1844

H: Kraków, Uniwersytet Jagielloński, Biblioteka Jagiellońska, Handschriftenabteilung, 1844, Manuskript BJ, 7919, fol. 57-58.

Ich schreibe diese Zeilen in dem Augenblik, in dem ich die 2 Ex[emplare] Ihrer geistreichen Rede über Cranioscopie[85] erhalte. Ich habe nur die Zeit Ihnen zu sagen, wie unendlich es mich freut, dass Sie uns so zusammengedrängt Ihr[e] Ansichten über einen Gegenstand geben, den Sie aus dem Urwalde wilder Gallischer Phrenologie auf das fruchttragende Gebiet des physiologischen Wissens zurükgeführt haben. Es ist ein Scherz, dass Sie, theurer Freund, mit dem Glanz Ihres europ[äischen] Namens Empfehlung nach England wollen!! Ich lege eine an Faraday[86] bei[,] der wohl mit dem es Ihnen am schwierigsten sein würde, Verbindung anzuknüpfen und der Glanzpunkt der Chemie und Physik unserer Zeit, mit oder nach Melloni[87]. Mit alter Anhänglichkeit

Ihr

AlHumboldt
Potsdam 12 Mai
1844

9 Humboldt: Vorwort zu einem Album für das Dichterzimmer im Weimarer Schloss. Blatt für Carus

Berlin, Juli 1849

D mit einer handschriftlichen Notiz: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Wie das Leben der Natur den periodischen Wechsel üppigen Gedeihens und gehemmter Entwickelung darbietet, so wechseln auch die Geschicke im geistigen Leben der Menschheit. Bald stehen vereinzelt, durch Zeit und Raum getrennt, die großen Gestalten, welchen die späteste Nachwelt Bewunderung zollt; bald zeigt uns die Geschichte dieselben an einander gedrängt, in befruchtender Nähe, Licht und Wärme um sich verbreitend. Was diese ungleiche Vertheilung wohlthätiger Elemente, was ein gleichzeitiges Aufkeimen edler Geistesblüthe begründet, bleibt unserer Forschung fast gänzlich verhüllt. Zufall nennt es die frevelnde Menge. Es mahnt vielmehr die Erscheinung an jene ewigen Lichter der Himmelsräume, von denen die größeren bald einsam zerstreut, wie Sporaden im ungemessenen Meere, bald anmuthig in Gruppen vereinigt den frommen Sinn des Menschen anregen, ahndungsvoll ihn auf des Ewigen unerkannten Weltplan, auf noch unergründete Weltgesetze hinleiten. Liegt aber das gleichzeitige Auftreten großer Geister außerhalb des Bereiches jeglicher irdischen Macht, so ist dem nicht so in der räumlichen Vereinigung und dem Zusammenwirken der Kräfte. Es gewährt einen erhebenden Anblick, ein edles Herrschergeschlecht mehrere Generationen hindurch, hochherzig, von dem Gedanken beseelt zu sehen, durch jene Annäherung nicht bloß den Ruhm der Heimath oder den eigenen Genuß des Lebens zu erhöhen, sondern auch, durch eine der Annäherung innewohnende begeisternde Macht, den schaffenden Genius zu einem kühneren Fluge anzuregen. Dem Andenken an einen solchen Einfluß auf Erweiterung und Verschönerung der freien Gedankenwelt, auf den Ausdruck zarter Empfindung, auf die Bereicherung der Sprache (eines Productes des Geistes, in welchem der Volkscharakter, das Zeitbedürfniß und die individuelle Färbung sich spiegeln) sind sinnig diese Blätter gewidmet. Sie vergegenwärtigen, wie der künstlerische Schmuck der umgebenden Räume, einen Glanzpunkt in der Geschichte des geistigen Lebens der Deutschen. Sie mögen erhalten und nähren, was die Völker veredelt; neben der Bewunderung intellectueller Größe ein lebendiges Dankgefühl, dem Andenken derer gezollt, die gastlich in milder, freundlicher Einfachheit der Sitte Fürstengröße in dem Zauber fanden, welchen sie in so reichem Maaße selbst hervorgerufen. Wenn, nach vielen Jahrhunderten, die hier heimischen Gesänge wie Stimmen aus der Vorwelt ertönen, wird ihre ungeschwächte Kraft noch erfrischend, belebend und bessernd auf die spätesten Geschlechter wirken!

Alexander v. Humboldt,
im Juli 1849.

Manuscript für Freunde.

[Von Humboldts Hand:] (Vorwort zu dem Pracht Album, das die Prinzessin v. Preussen[88] in dem Göthe, Schiller, Wieland u[nd] Herder gewidmeten Sale des Schlosses zu Weimar gelegt)

Herrn Hofrath Carus mit alter Anhänglichkeit und dankbarer Verehrung.

AlHumboldt

10 Humboldt an Carus

Berlin, 11.2.1853

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Erw.: 1. Carus 1865/1866, Vierter Theil, S. 87-88.
2. Carus 1966, Bd. 2, S. 263.

Welch einen ernsten und schönen Genuss, mein lieber, theurer Freund, haben Sie dem denkenden Physiologen, dem Forscher der Naturgebilde in dieser „Symbolik der menschlichen Gestalt“[89] dargebracht! So viele Ansichten, die Sie einzeln schon über den Modul des Körperbaus, über die Form den Extremitäten, über den Schädelbau zerstreut gegeben, finden sich nun untera) einem Lichtpunkt concentrirt. Dazu die Anmuth [S. 2] Ihrer Sprache, der artistische Sinn, der alles durchdringt, die schönen Abbildungen, die meisterhafte Concision, in der Sie mit kargen Worten plastisch mahlen (Gestalt der Britten und der Franzosen p. 367[90]). Ich habe, nach dem ich mich selbst orientirt, das dem leider! so zerstreut bedrängten, Ihnen aber warm zugethanen Monarchen bestimmteb) Exemplar, samt Brief gebracht und ihn aufmerksam gemacht und auf den reichen Inhalt eines solchen Werkes! auf die Uebersicht der Temperamente und Geistesanlagen; die Proportionen die Sie uns schon in einer Statuette versinnlichtc); auf das was Sie (p 247) den geistigen Charakter des Rückens[91] nennen, die Morphologie der Hände (ich untersuche noch p 290[92] meine Lebenslinie, die Halbtoten reiten auch schnell) [S. 3] auf den Ausdruck der Dreiteilung alles Seelenlebens und auf die Krone Ihres ganzen Werkes, die Anwendung auf die Volksstämme![93] In dieser Aufzählung liegt der Ausdruck meiner Dankgefühle, zugleich aber auch ein Zeugniss, dass ich für das Sinnige, wie für die Freundschaft, noch nicht ganz abgestorben, sondern erregbar, wie sonst bin, troz der moralisch- und politisch jammervollen Rückschrittszeiten in der ich die Welt verlasse, das freche meklemburgische Prügeledict und Maass der Röhrchen-Dicke[94], in der Tasche.

Der Alte vom Berge.[95]

Al Ht

Berlin, den 11 Febr[uar]
1853

Wie anmuthig und wahr p 248 – 252[96].

Lesarten:

a) (1) in (2) unter Humboldt.

b) (1) sam (2) bestimmte Humboldt.

c) Statuette | sehr gestrichen | versinnlicht Humboldt.

Abb. 2: Seite 2 von Brief Nr. 11

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Abb. 2: Seite 2 von Brief Nr. 11

11 Carus an Humboldt

Dresden, 18.4.1853

H: Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, Slg. Darmstaedter 3b 1849: Carus, Carl Gustav. (V)

D: Humboldt/du Bois-Reymond 1997, S. 176-178.

[Von Humboldts Hand:] am Tisch in der Akademie circuliren lassen.

Dresden, d[en] 18/4.53.

Ew. Excellenz

Beeile ich mich einen neuen einfachen Apparat bekannt zu machen mittels welchem die so viel Aufsehen machende & anfänglich auch von mir als Humbug unbeachtet gelassene Geschichte des Tischrückens[97] in ihrem eigentlichen physiologischen & in Wahrheit sehr merkwürdigen Kern vollkommen aufgeschlossen ist. Der Apparat ist von meinem jüngern Sohne[98] (Chemiker) construirt & seine Thätigkeit fehlt nie, läßt also die verschiedensten Modificationen des Experiments noch erwarten & ausführen.

Das Wesentliche des Apparats ist eine durch gläsernes Gestell [S. 2] hinlänglich isolirte & leicht drehbare Holzscheibe. Die meinige ist von gewöhnlichem weichem Holz. So:

Treten um diese Vorrichtung 3 – 4 oder 5 Personen & legen die Hände auf den Rand der Platte so daß die kleinen Finger mit denen der Nachbarn sich zu ¼ decken, so dauert es nicht 3 – 4 Minuten & die Scheibe beginnt zu drehen so daß die Personen genöthigt sind im Kreise mit herumzugehen. Stark magnetische Personen bewirken ein auffallend schnelles Drehen. – So wie die Lage der Finger gewechselt wird [S. 3] so steht die Scheibe einen Augenblick still & dreht dann in entgegengesetzter Richtung, genau so wie das bekannte kupferne Rad von Faraday seine Drehung wechselt wenn man die Pole umkehrt. – Selbst vier kleine Kinder von 6 – 7 Jahren um diesen Apparat gestellt brachten ihn in wenig Minuten zur Drehung; merkwürdiger Weise aber veränderte bey ihnen das Wechseln der Finger die Drehung nicht, wohl weil die Polaritäten der Innervationsströmung noch nicht so ausgesprochen ist.

Es ist jedenfalls sehr merkwürdig zu sehen welche bedeutende Kraft hier die Innervationsströmung nach außen erregt & wie sie das allein vollbringt was bey dem Faraday’schen[99] Rade nur Galvanismus & Magnetismus zusammen vollbringen können. – Welch feine Apparate hatte Herr Du Bois-Reymond[100] [S. 4] anwenden müssen um die Nervenströmung nach außen fühlbar und meßbar zu machen & wie stark verräth dieser einfache Holzapparat diese Kraft! –

Sie haben vielleicht die Güte der Berliner Akademie d[er] Wissenschaften in meinem Name eine kleine Anzeige hievon zu machen.a)

Ich werde die Beobachtungen fortsetzen & gelegentlich wieder Ihnen davon schreiben.

Ihr lieber Brief die Symbolik betreffend,[101] hat mir große Freude gemacht! besten Dank dafür! – Ich habe schon manch wichtige Zusätze zu diesem Buche in petto. – Sie haben gewiß die Güte mir bald mitzutheilen ob & wie dort diese oben beschriebenen Experimente gelungen sind. Die Sache verdient allerdings der größten Beachtung! In einem hiesigen Blatte erscheint heute eine vorläufige Notiz darüber.

Mit inniger Verehrung

Ihr treu ergebener
Carus

a) [An dieser Stelle von Humboldts Hand:] Aus Schonung für Carus, denke ich muss es nicht in Form einer Mittheilung sein.

12 Humboldt an Carus

Berlin, 19.4.1853

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14. (V)

D: Humboldt/du Bois-Reymond 1997, S. 178.

Zit.: Bruhns 1872, Bd. 2, S. 431-432.

Da ich übermorgen Donnerstag nach Potsdam muss, und die Akademie nicht besuchen kann so werde ich, Ihrem Wunsche gemäss, theurer Freund durch Du Bois[102], Dove[103], Poggendorf[104], Joh[annes] Müller[105] … Ihren Brief circuliren lassen! Ich habe immer geglaubt, dass der ungleiche, ganz mechanische Druk der aufgelegten Finger um so bemerkbarer in seiner bewegenden Wirksamkeit gemacht wird, als man die Tischscheibe selbsta) beweglicher macht. In der nüchtern-langweiligen Zeit, in der wir leben, möchte ich aber nicht so harmlose Freuden stöhren. Mit alter, inniger Anhänglichkeit und Freundschaft,

Ihr
AlHumboldt

Berlin den 19 April
1853

Lesarten:

a) selbst ergänzt Humboldt.

13 Humboldt an Carus

Berlin, 19.1.1854

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

TD: 1. Carus 1865/1866, Vierter Theil, S. 97-98.
2. Carus 1931, S. 87.
3. Carus 1966, Bd. 2, S. 271-272.
4. Genschorek 1978, S. 217.

Ich bin tief beschämt, mein theurer vieljähriger Freund, dass ich jezt erst, wo ich für den Druk des 4ten Bandes meines Kosmos[106], Ihre schöne, so ungemein lehrreich Abh[andlung] über die Schlossenbildung[107] benuze, Ihnen meinen innigsten Dank darbringe. Es ist eine Freude zu sehen wie in allem was Sie berühren im organischen und unorganischen, wo sich Formgeseze entdekken lassen, Ihre Genialität überall Neues aufzufinden und zu begründen weiss. Noch ehe wir Potsdam verliessen hatte ich dem vortreflichen König[108] die Freude gemacht Ihre graphische Darstellung des Phaenomens zu zeigen. Ihre Arbeit musste mich um so mehr interessiren als schon vor meiner amerikanischen Reise 1797a) ich in einem kleinen Aufsaze ein Bayreuther Hagelwetter beschrieben habe „mit abgeplatteten Sphäroiden“ als Beweis der Rotation mit Saturnringen in der Aeqatorialgegend die sich ablösen liessen.[109] Meine Gesundheit erhält sich wunderbar bei nächtlicher Arbeitsamkeit, die zur Nothwendigkeit [S. 2] [wird] weil dann die stöhrenden Feinde in Schlummer versunken sind und so lange die Sonne über dem Horizont[,] mein Haus als ein Adresscomptoir behandelt wird. Ich schreibe aber diese Zeilen in grosser Wehmuth wegen des wahrscheinlich nahen Todes (Masern die in den innern Schleimhäuten zerstöhrend wüthen und in Typhus angeregt haben) meiner Urnichte der jungen Frau von Loen[110], der Tochter der liebenswürdigen Ministerin von Bülow[111]. Die Mutter ist fern mit allen anderen Kindern[112] in Rom!!

Mit alter Liebe und Verehrung

Ihr
treuer
AlHumboldt

Berlin 19 Jan[uar]
1854

Lesarten:

a) (1) 1897 (2) 1797 Humboldt.

14 Carus an Humboldt

Dresden, 18.12.1855

H: Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Handschriftenabteilung, Mscr. Dresd. t 427. (V)

D: Carus 1931, S. 180.

Sr Excellenz Herrn Staats Minister A. v. Humboldt

Hoch verehrter Mann!           
Erlauben Sie dass ich dieses eben erschienene Werk[113] Ihrer geneigten Beachtung und gütigen Aufnahme andurch empfehle!
Dass in demselben ein Lebens- und Strebens-Resultat enthalten sey wird Ihrem Scharfblick nicht entgehen, in wie weit dasselbe Ihre Billigung [S. 2] erhalten oder nicht erhalten könne darüber erhalte ich vielleicht gelegentlich eine Mittheilung. Wie dieselbe aber auch ausfallen möge, in keinem Falle wird sie die Verehrung mindern welche mich auf dem Wege meiner Studien durch ein halbes Jahrhundert immerfort begleitet hat und mit welcher [S. 3] ich unausgesetzt verharren werde als

Ew Excellenz
treu ergebenster
Carus

Dresden d[en] 18/12
[18]55.

[S. 4]

[von Humboldts Hand:]

Dr Carus
p 302 – 317
göttl[iche] Dreistrahlung
3 Offenbarung der Wahrh[eit]
Schönheit u[nd] Liebe
p 316[114]

15 Humboldt an Carus

Berlin, 4.1.1856

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Ein liebes, theures Andenken von einem vieljährigen Freunde, ein neues Werk von Ihnen, ein Organon der Erkenntniss der Natur[115], das einen wie mit der ewigen Frischheit Ihres Geistes anmuthig anweht liegt fast eine volle Woche auf meinem Tische und ist grossen Theils schon mit ernstem und steigendem Interesse gelesen. Das Geheimniss der Sprache, die verschiedenen Stuffen in der Entwickelung der Erkenntnissa) vor allem aber die göttliche Dreistrahlung (S. 303)[,] die Offenbahrungen der Wahrheit, der Schönheit und Liebe (p 304 – 317) haben viel Anziehung auf mich ausgeübt und die kleine Furcht, die ich in der Prosa meiner physikalischen Anschauungen und Experimente, von „der schönen Blüthe“ der rein seelischen Anschauungen im Lebensmagnetismus habe, hindert mich nicht[,] mein edler hochbegabter Freund, Ihnen meinen innigsten Dank, meine zärtlichsten Wünsche zum angehenden unbequemen baltischen seu[116] Ostsee-Jahre[117], wie den Ausdruk meiner alten Verehrung [S. 2] darzubringen. Mittwoch, den 2ten haben wir bei Schadow[118] im engen Familienkreise den 80sten Geburtstag unseres grossen Meisters Rauch gefeiert[119]. Unser herrlicher König[120] hat sich selbst geehrt in dem er begleitet von einem heiteren, geistreichen Briefe am frühen Morgen an Rauch den Rothen Adler Orden Erster Klasse mit grossem Stern und Band geschikt. Ich freue mich des Eindruks den dies bei den Frei Gesinnten in Deutschland hervorbringen wird – fregant ilia Choroebo[121]. Der Choroeber giebt es überall und deren Kummer ist ein grosser Theil meiner Freude.

Ich habe nach Seinem Geburtstag einen sehr liebenswürdigen Brief Ihres Königs[122] gehabt; vielleicht können Sie ihn wissen lassen, wie tief ich gerührt war.

Ihr
Al Humboldt

Berlin
d[en] 4 Jan[uar]
1856
in tiefer Nacht

2/3 meines so unvorsichtig begonnenen Kosmos[123] sind gedrukt

Lesarten:

a) (1) Erkenntniss (2) Entwickelung der Erkentniss Humboldt.

16 Humboldt an Carus

Berlin, 15.2.1856

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Mein theurer Freund! Ich erhalte zu Bande zugeschikt die Dresdner Zeitung von heute 15 Febr[uar]. Der schlafende od[er] vielmehr träumende Homer wird dem Dr Karl Andrée[124] u[nd] Ihrer Dresdner Zeitung für seine Höflichkeit selbst danken, bis dahin möchte ich wissen was er von meinen Meinungen über die sogenannten Azteken[125] und dass ich dieselben für Tolteken ausgebe wissen kann. Ich habe in hiesigen Gesellschaften behauptet dass wenn [bei] ihnen etwas racenartiges der Gesichtsbildung zu suchen sei und nicht alle die Abnormität zugeben, man sie nie aztekisch nennen solle, von deren Geschlecht ich so viele tausend mit so gewöhnlichen, etwas platten Nasen, gesehen, sondern wegen aller toltekischen Monumente sie der Grossnasigkeit wegen eher Tolteken heissen könnten. Einige von den Azteken sehr verschiedene Stämme mit grossen Habichtsnasen gebe es aber noch lebend, die Crows u[nd] Mandanen, leztere vona) sehr schöner hoher Gestalt – Beibehaltung von etwas Racenartigen sei noch bei mikrozephalen und abnormen Geburtenb) in der Gesichtsbildung denkbar. Ich habe an Herrn Morris[126] auf seine Bitte einen französischen Aufsaz mit Erlaubniss ihn correct drucken zu lassen, gegeben. Ich kann nicht glauben, [S. 2] das[s] Herr Morris etwas in diesem Briefe sollte verfälscht haben und bitte Sie, theurer Freund mir bald zu schreiben ob dieser Aufsaz „Lettre de Mr de Humboldt à Mr Morris“ französisch od[er] deutsch bereits in Dresden gedrukt ist und mir ein Exemplar davon [zu] senden! Was anderes könnte Herr Andrée über meine Meinungen gesehen haben.

Hat Herr Morris den Brief noch nicht gedrukt, so bitte ich Sie ihm den Brief in meinem Namen abzufordern, damit Sie ihn lesen und so meine eigene Meinung kennen lernen. Unser grosser Meister Johannes Müller[127] glaubt bestimmt dass die zwei Microcephalen nicht von einer Mutter sind. Der Unterschied der Haare ist sehr auffallend. Sonderbar scheintc) es mir auch dass die Abnormität so allein 1) auf Kleinheit der ganzen Gestalt und 2) Kleinheit undd) Abnormität des Schädels die geistigee) Imbecilität zur Folge hat beschränkt ist, und dass die Kinder, nakd gesehen im ganzen Bau so schön normal sind.

Ich bin so unvorsichtig gewesen von meinem französischen Briefe keine Abschrift zu nehmen. Darf ich Sie daher, falls der Brief nicht in Dresden schon Französisch [S. 3] oder Deutsch abgedrukt ist, gehorsamst bitten eine Abschrift davon machen zu lassen u[nd] [sie]f) mir zu schikken.

Dies physiologische Drama ist wenigstens lehrreicher als das des Simonides[128]. Lezteres aber ist heiterer und übertrifft als Posse befriedigter litterarischer Eitelkeit alles, was noch vorgekommen ist. Simonides[129] componirt aus den Schriften dreier Aegyptologen (Lepsius[130], Boeckh[131] und Bunsen[132]) ein Manuscript. Jeder der drei schwelgt in der Freude, dass [das,] was er scharfsinnig geahndet, sich durch ein fast 1700jähriges Zeugniss (das des Uranios) gerechtfertigt finde. Die schon betrogenen decken selbst den Betrug auf und zanken nun darüber, wer zur Aufdeckung am meisten beigetragen. Ich hatte böses Vorgefühl, das ich Ihrem Tischendorf[133] verdankte.[134]

Mit inniger Freundschaft
Ihr

AlHumboldt
Berlin 15 Febr[uar]
1856

Mehr als die zwei anderen wundert mich der geistreichere, so vorsichtige und gelehrte Boeckh.

Lesarten:

a) (1) gr (2) von Humboldt.

b) und abnormen Geburten ergänzt Humboldt.

c) (1) ist (2) scheint Humboldt.

d) und ergänzt Humboldt.

e) geistige ergänzt Humboldt.

f) Sie Humboldt, ändert Hrsg.

17 Humboldt an Carus

Berlin, Montag [nach dem 30.3.1856][135]

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Berlin, Montags

Ich habe, theurer Freund, leider! Sie nur einmal gesehen, denselben Tag, an dem Sie (ohne mich) bei dem König speisten und musste glaubena) da Sie dem König gewiss Ihre Werke würden Selbst übergeben haben, dass dies einzige Exemplar des philosophischen Organon[136] und der geistreichen Lebenskunst[137], die Sie mir bei diesem einzigen Besuche geschenkt, für mich bestimmt wären. Seit dem ist kein Exemplar für den König[138], bei dem leider! jetzt gar nichts (auch nicht einmal Zeitungen) gelesen werden, an mich gekommen! Ich vermuthe eine fehlende Sendung und beklage besonders dass in Ihrem lieben kleinen Briefe (Dresden 30 Merz) keine Silbe steht von den Blättern, die ich Sie so dringend bat, als mir wichtig, vorb) Ihrer Abreise von Berlin an michc) zurükzusenden. Ich habe diese Blätter bis heute nicht erhalten.

Mit freundschaftlicher
Verehrung
Ihr
AlHumboldt

König und Königin[139] sind beide voll Ihres Lobes!

Lesarten:

a) glauben ergänzt Humboldt.

b) wichtig, | mir, gestrichen | vor Humboldt.

c) an mich ergänzt Humboldt.

18 Humboldt an Carus

Berlin, 22.12.1856

H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, NL A. von Humboldt Nr. 14.

Erw.: Bruhns 1872, Bd. 2, S. 464.

Sie haben, mein theurer, geistreicher, Verehrungswerther Freund, mir einmal wieder durch die wichtige Mitteilung Ihres „Lebensmagnetismus“[140] ein liebenswürdiges Zeichen Ihres Andenkens gegeben! Es ist mir zu einer Lebensepoche gekommen wo viele schmerzhafte Gefühle sich zusammendrängen. Hochgeehrt in meinem Familienkreise, oft mit Rath und liebevoller Theilnahme die Frau von Humboldt, die der „Nachtseite des seelischen Lebens“ nicht entfremdet war, beruhigend, begreifen Sie, sehra) alte Erinnerungen erneuernd, den ganzen Umfang unseres Verlustes. Die älteste Tochter meines Bruders Adelheid v[on] Humboldt[141], die 40 Jahre glüklich und ununterbrochen die festeste Gesundheit geniessend, an einen sehr gebildeten Mann, den General der Cavalerie von Hedemann[142] verheirathet warb)[,] haben wir vor 3 Tagen in Tegel, bei der Granitsäule, die mit Thorwaldsen’s Spes[143] gekrönt ist, beerdigtc). Wie oft bin ich nun, derd) Urälteste meines Geschlechts diesen Weg zur Säule gegangen. Die nur 3 monatliche Krankheit war gleich von Schönlein[144] als sehr gefahrvoll erkannt: Wassersucht [S. 2] in den Eierstöcken mit Leberkrankheit, Druk auf den verschobenen Magen, daher beständiges Galle-Erbrechen und volkommene Nahrungslosigkeit. Sie starb[,] immer sehr rein italienisch phantasirend, ine) der Sprache, die sie und ihre Schwester Gabriele (Frau v[on] Bülow[145]) 4 – 6 Jahr alt, als Schick[146] das anmuthige Bild der Kinder malte, allein vor dem Deutschen wussten und der wir sie jezt ganz entfremdet glaubten. Sie war in Paris geboren, wenige Wochen nachdem die Mutter[147] aus Grenada (Spanien)f) zurükkam im Jahr 1800. Sie starb jeztg) in Berlin, wo sie mit Frau von Bülow (die an so vieles Unglük Gewöhnte) zusammen lebte. Da man in dem Hause eine nahe Hochzeit feiern will (die schöne jüngste Tochter Constance[148], in England geboren) heirathet den Jugendfreund des Pr[inzen] Friedrich Wilhelm, seinen sehr angenehmen Flügeladjutanten Herrn v[on] Heinz[149]), so ist das Eintreffen eines so schmerzhaften Verlustes doppelt empfindlich. Die arme Ministerin Bülow, die den Gemahl wahnsinnig, eine Tochter (Frau von Loen[150]) von Italien im stengsten Winter zurükeilend, am Nervenfieber verlor und nur im offengelassenen Sarge sah, hatte jezt aus Salzburg zurükkehrend, wo die Verlobung ihrer Tochter Constance gewesen war, einen Strahl der Hofnung zu einer häuslichen Familienfreude. Nun ist auch dieser Strahl getrübt oder vielmehr entzogen. Sie sehen, theurer Freund, aus der Weitschweifigkeit meines Vortrags wie ich Ihre zarte Gemüthlichkeit Ihrer Geistigkeit gleich seze. Zwei Töchter von Frau von Humboldt [S. 3] sind Ihres edeln Mitgefühls gewiss! Ihr Lebensmagnetismus soll mir, so bald ich über meine Zeit etwas mehr gebieten kann, um so mehr eine wichtige und anziehende Lectüre sein die in der philosophischen Verallgemeinerung, die Ihnen eigenthümlich ist, sie allen Erscheinungen des Geheinmissvollen (Unbewussten) im Seelenleben, von der religiösen Heilung[151], von Verwünschungen u[nd] Segnungen[152] an bis zur Katzen-Antipathie[153] und dem S. 232[154]! unheimlichen Geisterklopfen und Psychographen[155], soh) in ihrem Zusammenhange erfassen.[156] Der geistige und begeistigte Kosmos wird nur von denen geläugnet, denen der Gedanke Phosphor od[er] ein Excrement des Hirnes ist, wie Urin der Blase.

Mit inniger Verehrung und alter Anhänglichkeit

Ihr

AlHumboldt

Berlin
den 22 Dec[ember]
1856

Verzeihen Sie dem Urmenschen die Unleserliche Schrift wie den bäurischen[?] Partcipial Luxus. In Charlottenburg[157] wird Ihrer oft freundlichst gedacht.

Lesarten:

a) sehr ergänzt Humboldt.

b) verheirathet war ergänzt Humboldt.

c) (1) beerdigt (2) beerdigt Humboldt. Wiederholung aus Gründen der Lesbarkeit.

d) nun | schon gestrichen | , der Humboldt.

e) phantasirend, | also gestrichen | in Humboldt.

f) (Spanien) ergänzt Humboldt.

g) (1) starb (2) starb jezt Humboldt.

h) so ergänzt Humboldt.

19 Carus an Humboldt

Dresden, 8.4.1857

H: Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Handschriftenabteilung, Mscr. Dresd. App. 198, Nr. 6.

Sr Excellenz Herrn Staatsminister[158] v[on] Humboldt.

Mein Hochverehrter Freund

Erlauben Sie daß ich unter den herzlichsten Glückwünschen zu Ihrer Herstellung aus einem Anfalle[159] der uns hier die größte Sorge eingeflößt hatte, zugleich ein Liebes- und Lebenszeichen*[160] eines alten Verehrers beyfüge, welches Ihnen Lust und Verlangen erregen möge den Gegenstand desselben bald wieder einmal aufzusuchen! –

Die in diesem zunächst dem Jahrbuch [S. 2] der Schillerstiftung überlaßnen Aufsatze enthaltenen Gedanken haben hier insbesondere in der Künstlerwelt große Theilnahme gefunden und mögen auch Sie demselben gelegentlich einige Beachtung gönnen. Auch das Schöne ist ja im Kosmos einbegriffen!

Das zweite was hier beiliegt ist ein Aufsatz über einen griechischen Schädel[161] den Sie vielleicht auch einmal eines Blickes würdigen.

Ihr letzter Brief, der mir so wichtige und zum Theil schmerzliche [S. 3] Familien Ereignisse mittheilte,[162] hat meine lebhafteste Theilnahme in Anspruch genommen und ich sage Ihnen noch besten Dank für denselben.

Und so schreiten Sie denn Hoch-Verehrter! auf Ihrer leuchtenden Bahn neugekräftigt immer weiter und höher! Wie Sie mir seit langem als ein unerreichbares Gestirn vorgeleuchtet haben so möge es Ihnen noch lange gegönnt seyn Vielen eine Leuchte zu seyn! – Wie schnell auch mein Name in der Wissenschaft verlöschen wird wenn [S. 4] der Ihrige noch nach Jahrhunderten fortwirkt, so lebt Ihnen mindestens in mir eine wahre und treue Ergebenheit und da auch ich nächstes Jahr in mein 70tes Lebensjahr trete, so kräftigt Ihr Beyspiel wenigstens die Hofnung, die mir etwa noch gegönnte Zeit nicht ganz nutzlos zu gebrauchen.

Hochachtungsvoll
und ergebenst
Ihr
Carus

Dresden d[en] 8/4.[18]57.

[Am unteren Rand von S. 1:] *) Ueber d[ie] Sixtinische Madonna d[es] Raphael.

 

5. Literaturverzeichnis zu Carl Gustav Carus – Alexander von Humboldt. Briefwechsel

Die Zahlen verweisen auf die Briefnummern.

Biermann/Schwarz 1992           
Biermann, Kurt-R. und Ingo Schwarz: Warum bezeichnete sich Alexander von Humboldt als „Der Alte vom Berge“ (Vecchio della Montagna)? In:  Mitteilungen der Alexander von Humboldt-Stiftung H. 60 (1992), S. 71-72. Neu veröffentlicht in: HiN – Alexander von Humboldt im Netz IX, 17 (2008)          
http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin17/biermann-schwarz.htm     10.

Biermann/Schwarz 1998           
Biermann, Kurt-R. und Ingo Schwarz: „Am Tisch in der Akademie circuliren lassen“. Alexander von Humboldt und das Table-Moving. In: Gegenworte. Zeitschrift für den Disput über Wissen. 1 (1998) H. 1, S. 74-76.   11.

Bruhns 1872    
Bruhns, Karl (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie. 3 Bde. Leipzig 1872.   5, 7, 12, 18.

Carus 1828      
Carus, Carl Gustav: Von den Ur-Theilen des Knochen- und Schalengerüstes. Leipzig 1828.   1.

Carus 1831      
Carus, Carl Gustav: Neun Briefe über Landschaftsmalerei. Leipzig 1831.    6.

Carus 1834      
Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der vergleichenden Zootomie. Erster Theil. Leipzig 1834.   4.

Carus 1835      
Carus, Carl Gustav: Beobachtungen über einen merkwürdigen schöngefärbten Eingeweidewurm, Leucochloridium paradoxum mihi, und dessen parasitische Erzeugung in einer Landschnecke, Succinea amphibia drap. helix putris Linn. Vratislaviae [u.a.] 1835. In: Nova acta physico-medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae naturae curiosorum. 17. S. 85-100.   4.

Carus 1836      
Carus, Carl Gustav: Paris und die Rheingegenden: Tagebuch einer Reise im Jahre 1835. Bd. 1.2. Leipzig 1836.   6.

Carus 1838-1840          
Carus, Carl Gustav: System der Physiologie umfassend das Allgemeine der Physiologie, die physiologische Geschichte der Menschheit, die des Menschen und die der einzelnen organischen Systeme im Menschen, für Naturforscher und Aerzte. Theil 1-3. Dresden und Leipzig 1838-1840.   5, 6.

Carus 1841      
Carus, Carl Gustav: Grundzüge einer neuen und wissenschaftlich begründeten Cranioscopie (Schädellehre); mit 2 lithographischen Tafeln. Stuttgart 1841.   7.

Carus 1843 a   
Carus, Carl Gustav: Goethe. Zu dessen näherem Verständniß. Leipzig 1843.   7.

Carus 1843 b   
Carus, Carl Gustav: Ueber wissenschaftlich Cranioscopie. In: Archiv der Anatomie 1843, S. 149-173.   7.

Carus 1844      
Carus, Carl Gustav: Vom gegenwärtigen Stande der wissenschaftlich begründeten Cranioscopie. Ein öffentlicher Vortrag gehalten am 3. Februar 1844 zu Leipzig. Nürnberg 1844.   7.

Carus 1853 a   
Carus, Carl Gustav: Symbolik der menschlichen Gestalt. Ein Handbuch zur Menschenkenntniß. Leipzig 1853.   10.

Carus 1853 b   
Carus, C[arl] G[ustav]: Ueber Schlossenbildung. Ein Beitrag zur Meteorologie. In: Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Mathematisch-physische Classe. Bd. 5, Leipzig 1853, S. 133-142.   13.

Carus 1856 a   
Carus, Carl Gustav: Organon der Erkenntniß der Natur und des Geistes. Leipzig 1856.   14, 15, 17.

Carus 1856 b   
Carus, C[arl] G[ustav]: Ueber die sogenannten Aztekenkinder. In: Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Mathematisch-physische Classe. Bd. 8, Leipzig 1856, S. 11-19.   16.

Carus 1856 c   
Carus, Carl Gustav: Über Lebenskunst. Wurzen 1856.   17.

Carus 1857 a   
Carus, Carl Gustav: Über Lebensmagnetismus und über die magischen Wirkungen überhaupt. Leipzig 1857.   18.

Carus 1857 b   
Carus, Carl Gustav: Ueber die sixtinische Madonna des Raphael. Dresden (1857) (Jahrbücher zur Schiller-Stiftung. Bd. 1,1).   19.

Carus 1857 c   
Carus, Carl Gustav: Ueber altgriechische Schädel aus Gräbern der verschwundenen alten Stadt Cumä in Unter-Italien. Breslau, Bonn 1857 (Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum 26,1,1).   19.

Carus 1865      
Carus, C[arl] G[ustav]: Ein merkwürdiger Brief Alex. von Humboldt’s aus dem Jahre 1839. In: Wiss. Beilage der Leipziger Zeitung. 1865, Nr. 10, vom 2.2., S. 43-44.   6.

Carus 1865/1866          
Carus, Carl Gustav: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Leipzig 1865 (erster und zweiter Theil); 1866 (dritter und vierter Theil).   1, 7, 10, 13.

Carus 1931      
Carus, Carl Gustav: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten (Bd. 5, zum ersten Mal nach den Urschriften) hrsg. v. Rudolph Zaunick. Dresden (1931).   1, 6, 7, 13, 14.

Carus 1949      
Carus, Carl Gustav: Goethe. Zu dessen näherem Verständnis. Zum Goethe-Jahr 1949 mit einem Nachwort neu herausgegeben von Hans Krey. Dresden (1949).   7.

Carus 1966      
Carus, Carl Gustav: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Nach der zweibändigen Originalausgabe von 1865/66 neu hrsg. v. Elmar Jansen. 2 Bde. Weimar 1966.   1, 3, 5, 6, 10, 13, 17.

Carus 1977      
Carus, Carl Gustav: Symbolik der menschlichen Gestalt. Ein Handbuch zur Menschenkenntnis. 2. Aufl. Leipzig 1858, Reprint Hildesheim, New York 1977.   10.

Carus 1986      
Carus, Carl Gustav: Über Lebensmagnetismus und über die magischen Wirkungen überhaupt. Hrsg. v. Konrad Dietzfilbinger. Dingfelder Verlag (1986).   18.

Geiger 1916     
Geiger, Ludwig: Briefe Alexander von Humboldts an Dr. Robert Remak 1839 bis 1855; in: Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur 19 (1916), S. 112-134.   5.

Genschorek 1978         
Genschorek, Wolfgang: Carl Gustav Carus. Arzt, Künstler, Naturforscher. Leipzig 1978.   V. 1, 7, 13.

Humboldt 1838 
Humboldt, Alexander v[on]: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift 1 (1838) H. IV, S. 1-40.   6.

Humboldt 1839 
Humboldt, Alexander von: Über die Hochebene von Bogota. In: Deutsche Vierteljahrs-Schrift 2 (1839) H. I, S. 9-119.   6.

Humboldt 1843 
Humboldt, A[lexandre] de: Asie centrale. Recherches sur les chaînes de Montagnes et la climatologie comparée. Tome 1-3. Paris 1843.   7.

Humboldt 1959 
Humboldt, Alexander von: Ideen zu einer Physiognomik der Gewächse. Hrsg. v. Mauritz Dittrich. Leipzig 1959 (Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, Bd. 247).   6.

Humboldt 2004 
Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Ediert und mit einem Nachwort versehen von Ottmar Ette und Oliver Lubrich. Frankfurt am Main 2004.   1, 7, 13, 15.

Humboldt/du Bois-Reymond 1997         
Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Emil du Bois-Reymond. Hrsg. v. Ingo Schwarz und Klaus Wenig. Berlin 1997 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bd. 22).   11, 12.

Humboldt/Königshaus 1928      
Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus. Briefe aus den Jahren 1835-1857. Hrsg. und erläutert von Conrad Müller. Leipzig 1928.   18.

Humboldt/Olfers 1913   
Briefe Alexander v. Humboldt’s an Ignaz v. Olfers. Generaldirektor der Kgl. Museen in Berlin. Hrsg. v. E[rnst] W[erner] M[aria] von Olfers. Nürnberg, Leipzig [1913].   15.

Humboldt/Rauch 2007  
Weltmann und Hofkünstler. Alexander von Humboldts Briefe an Christian Daniel Rauch. Kommentierte Edition. Hrsg. v. Bernhard Maaz. Berlin 2007.   7.

Humboldt/Spiker 2007  
Alexander von Humboldt – Samuel Heinrich Spiker. Briefwechsel. Hrsg. v. Ingo Schwarz unter Mitarbeit v. Eberhard Knobloch. Berlin 2007 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bd. 27).   15.

Johann/Friedrich Wilhelm IV./Wilhelm I. 1911     
Briefwechsel zwischen König Johann von Sachsen und den Königen Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. von Preußen. Hrsg. von Johann Georg, Herzog zu Sachsen. Unter Mitwirkung von Hubert Ermisch. Leipzig 1911.   7.

Löschner 1985 
Löschner, Renate: Die Amerikaillustration unter dem Einfluß Alexander von Humboldts. In: Hein, Wolfgang-Hagen (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Leben und Werk. Frankfurt am Main 1985, S. 283-300.   V.

Meffert 1999     
Meffert, Ekkehard: Carl Gustav Carus. Arzt – Künstler – Goetheanist. Eine biographische Skizze. Basel 1999.   V.

Muthmann 1955           
Muthmann, Friedrich: Alexander von Humboldt und sein Naturbild im Spiegel der Goethezeit. Zürich und Stuttgart 1955.   V.

Päßler 2008     
Päßler, Ulrich: Alexander von Humboldt und die transnationale Wissenschaftskommunikation im 19. Jahrhundert. In: HiN – Alexander von Humboldt im Netz IX, 17 (2008), S. 39-52.
               6.

Recht 1999      
Recht, Roland: „Daguerres Meisterwerke“ Alexander von Humboldt und die Photographie. In: Holl, Frank (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Netzwerke des Wissens. [Katalog zur gleichnamigen Ausstellung 6. 6. - 15. 8. 1999 Berlin, Haus der Kulturen der Welt; 15. 9. 1999-9. 1. 2000 Bonn, Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland] Bonn 1999. S. 159.   V.

Simonides 1856           
Simonides, Konstantinos: Archaeologische Abhandlungen. I. Ueber die Echtheit des Uranius. München 1856.   16.

Stevens 1967   
Stevens, Henry: The Humboldt Library. A catalogue of the Library of Alexander von Humboldt. London 1863. Reprint: Leipzig 1967.   1, 4, 7, 8, 10, 14, 17, 18.

Wolbe 1925     
Wolbe, Eugen: Spaziergänge im Reiche der Autographen; eine Anregung zum Autographensammeln. Berlin 1925.   15.

Zimmermann 1859        
Zimmermann, W. F A. (Pseudonym von Carl Gottfried Wilhelm Vollmer): Das Humboldt-Buch. [1. Abteilung:] Alexander von Humboldt. Eine Darstellung seines Lebens und wissenschaftlichen Wirkens sowie seiner persönlichen Beziehungen zu drei Menschenaltern. 3., durchges. Aufl. Berlin 1859.   16.


 

[1]  Vgl. z.B. Genschorek 1978 und Meffert 1999.

[2]  Vgl. z.B. Recht 1999.

[3]  Siehe Löschner 1985, S. 298.

[4] Muthmann 1955.

[5]  Schulze, Johannes (1786-1869), preußischer Politiker; leitender Beamter im Kultusministerium.

[6] Carus 1828; Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1678.

[7]  Reimer, Georg (1804-1885), Verlagsbuchhändler in Berlin.

[8]  Über den Verbleib dieses Briefes ist bisher nichts bekannt geworden.

[9]  Alexander von Humboldt hatte von Juni 1791 bis Februar 1792 an der Bergakademie in Freiberg (Sachsen) studiert.

[10]  Vorsintflutlich.

[11]  Humboldt spielt auf die „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte“ an; Carus und Lorenz Oken (1779-1851) waren an deren Gründung im Jahre 1822 beteiligt.

[12]  Auf diese „Vorbegriffe“ bezog sich Humboldt im „Kosmos“, wenn er schrieb: „Jedes Naturgesetz, das sich dem Beobachter offenbart, läßt auf ein höheres, noch unerkanntes schließen; denn die Natur ist, wie Carus trefflich sagt, und wie das Wort selbst dem Römer und dem Griechen andeutete, ‚das ewig Wachsende, ewig im Bilden und Entfalten Begriffene’.“ Humboldt 2004, S. 18, dazu Fußnote 11, ebd.

Carus hatte geschrieben: „VI. Ist nun die Natur ihrem Wesen nach das ewig Bildende (φύσις, von φύω, natura von nascor) und ist sie unendlich: so folgt daraus nothwendig, dass auch ihr Leben unendlich, und eine vollkommene Negation des Lebens, d. i. ein absoluter Tod, in ihr undenkbar sei. Ist nun aber das Ur-Leben der Natur unendlich, so muss die Unendlichkeit, Ewigkeit, auch das Prädicat einer jeden besonderen Auesserung des Naturlebens sein, es muss eine jede Naturkraft ihrem Wesen nach und in ihrer Art unendlich gedacht werden. – In wiefern indess die Natur auch rücksichtlich der Mannichfaltigkeit ihrer Kraftaeusserungen unendlich ist, so können und müssen Naturkräfte von verschiedenen Richtungen sich gegenseitig in ihren Wirkungen beschränken, ja diese auf gewisse Zeit aufheben; und so entsteht der Begriff eines realtiven Todes, d.i. desjenigen Zustandes, welchen wir insgemein unter dem Namen des Todes, des Erstorben-seins verstehen.“ Carus 1828, S. 1.

[13] Carus 1828, §§ 253-263.

[14] Carus 1828, §§ 422-429, 531-535, 572, 613, 640-654, 698-699, 724-729.

[15] Carus 1828, §§ 912-913.

[16]  Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840), König seit 1797.

[17]  Von April bis Dezember 1829 bereiste Humboldt in Begleitung des Biologen Christian Gottfried Ehrenberg (1795-1876) und des Mineralogen Gustav Rose (1798-1873) Teile des russischen Reiches.

[18]  Wohl der Berliner Verlagsbuchhändler Georg Reimer (1804-1885).

[19]  Carus konnte an der VII. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte (18.-24.9.1828) in Berlin nicht teilnehmen. Humboldt war einer der Gastgeber dieser Tagung.

[20]  Im September/Oktober 1832. Carus bemerkt dazu: „Endlich kam denn auch Humboldt in dieser Zeit abermals nach Dresden, und da ich ihn diesmal nicht bloß im stillen Raume des Studierzimmers, sondern auch in einer kleinen Abendgesellschaft bei Prinz Johann sah, so wurde mir zum erstenmal jener geglättetste Weltton und große Volubilität der Sprache auffallend, die es bei ihm für einen Augenblick zweifelhaft lassen könne, ob er mehr dem Salon oder mehr dem Museum ursprünglich gehöre.[…] Den Mann der Wissenschaft in ihm zog ich indes immer dem Manne des Salons vor, obwohl selbst diese letzte Eigenschaft in ihm viel genützt hat, um im großen und ganzen an einflussreichen Orten zum Besten der Wissenschaft zu wirken.“ Carus 1966, Bd. 1, S. 527.

[21]  Joseph Louis Gay-Lussac (auch Louis Joseph Gay-Lussac) (1778-1850), französischer Chemiker; Freund und Kollege Alexander von Humboldts.

[22]  Jules Gay-Lussac war 1832 Assistent des Chemikers Justus von Liebig (1803-1873) in Gießen.

[23]  Blochmann, Rudolf Sigismund (1784-1871), Mechaniker, Instrumentenbauer; seit 1818 Inspektor des Königlich-Mathematischen Salons in Dresden.

[24]  Kunth, Karl Sigismund (1788-1850), deutscher Botaniker; Bearbeiter des botanischen Teils des amerikanischen Reisewerkes von A.v. Humboldt und Aimé Bonpland.

[25]  Jussieu, Antoine Laurent de (1748-1836), französischer Botaniker.

[26]  Brown, Robert (1773-1858), schottischer Botaniker.

[27]  Candolle, Augustin-Pyrame de (1778-1841), Schweizer Botaniker.

[28] Carus 1834; Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1681.

[29]  Vgl. Carus 1835.

[30] Carus 1838-1840, Teil 1.

[31]  Humboldt konnte noch nicht wissen, dass Charlotte Rietschel (geb. 1810), die älteste Tochter von Caroline und Carl Gustav Carus, am 12.5.1838 gestorben war; vgl. Carus 1966, Bd. 2, S. 47. Charlotte war die zweite Ehefrau des Bildhauers Ernst Rietschel (1804-1861).

[32]  Hedemann, Adelheid von, geb. von Humboldt (1800-1856), Tochter von Caroline und Wilhelm von Humboldt.

[33]  Hedemann, August von (1785-1859), preußischer General; Ehemann Adelheid von Hedemanns.

[34]  Remak, Robert (1815-1865), polnisch-deutscher Physiologe in Berlin; wurde später von Ehrenberg und Humboldt gefördert. Vgl. Geiger 1916.

[35]  Ehrenberg, Christian Gottfried (1795-1876), Biologe in Berlin.

[36]  Humboldt bezieht sich hier auf eine Stelle aus dem ersten Teil des „Systems der Physiologie“, wo sich Carus dafür aussprach, „die tausendfältigen Erscheinungen“ der Natur „nicht aus dem bloßen Mechanismus oder Chemismus“ zu konstruieren, sondern durch das Walten einer besonderen Idee als organische Vorgänge zu begreifen. „Man würde dann“ schreibt Carus, „sich a posteriori dahin geführt sehen, wohin wir auf unserem Wege schon a priori gekommen sind, nämlich zu der Einsicht: daß beiden [d.h. den physikalischen Prozessen und den Lebenserscheinungen] nur ein und dasselbe, jedoch ein verschieden modificirtes Leben, zum Grunde liege.“ Vgl. Carus 1838-1840, Teil 1, S. 37.

[37]  Möglicherweise Carus 1831; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1679.

[38]  Vgl. Humboldt 1959.

[39]  Wohl Carus 1836.

[40]  Daguerre, Louis Jacques Mandé (1789-1851), französischer Dekorationsmaler und Beleuchtungskünstler, einer der Pioniere der Fotografie.

[41]  Arago, Dominique-François (1786-1853), französischer Physiker; enger Freund A. v. Humboldts.

[42]  Vgl. dazu Päßler 2008, insbesondere das dritte Kapitel: „’The illustrious Humboldt’ – Humboldts Rolle als wissenschaftlicher Gutachter“.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin17/paessler.htm

[43]  Bistre-Ton; mit „Rußbraun“ getönt.

[44]  Übersetzung: Es gab Strohhalme in der Luft.

[45]  Übersetzung: Ein Wagen mit Stroh war gerade über die Uferstraße gefahren.

[46]  Übersetzung: Sehen Sie davon etwas auf dem Bild? – Nein.

[47]  Niépce (auch Nièpce oder Niepce), Joseph Nicéphore (1765-1833), französischer Offizier, gemeinsam mit Daguerre einer der Pioniere der Fotografie.

[48]  Der 3.1.1839.

[49]  Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von (1651-1708), Naturforscher; beschäftigte sich u.a. mit der Herstellung von Brennlinsen.

[50]  Übersetzung: man führt eine weitere chemische Behandlung durch, um durch den Überzug von jetzt ab jegliche Empfindlichkeit für das Sonnenlicht zu verhindern.

[51]  In TD 1, 4: Melioration.

[52]  In TD 1: vite.

[53]  Übersetzung: Es ist eine so dumme, so einfache Sache, dass man sie schon vor langer Zeit hätte finden müssen; jedoch arbeite ich seit 12 Jahren daran, und es ist mir erst vor einigen Monaten recht geglückt.

[54]  Hoffmeister, Philipp (1804-1874), Pfarrer und Zeichner in Kleinschmalkalden, hatte ebenfalls Prioritätsansprüche geltend gemacht.

[55]  Talbot, William Henry Fox (1800-1877), britischer Physiker und Chemiker; einer der Pioniere der Fotografie.

[56]  Maria Anna Leopoldine, geb. Prinzessin von Bayern (1805-1877), seit 1833 Königin von Sachsen.

[57]  Lerebours, Nicolas Marie Paymal (1807-1873), Optiker.

[58]  Cauchoix, Robert Aglaé (geb. 1776), Optiker.

[59]  Schieck, Friedrich Wilhelm (1790-1870), Gründer einer Mikroskopfabrik in Berlin.

[60]  Ehrenberg, Christian Gottfried (1795-1876), Biologe in Berlin.

[61]  Plössl, Simon (1794 - 1868), Optiker und Feinmechaniker in Wien.

[62] Carus 1838-1840.

[63]  Cotta, Johann Georg, Freiherr von Cottendorf (1796-1863), Verlagsbuchhändler in Stuttgart.

[64] Humboldt 1839.

[65] Humboldt 1838.

[66] Carus 1843 a; Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1684. Eine neuere Ausgabe: Carus 1949.

[67]  Vom 16.9.1842 bis zum 18.2.1843.

[68]  Am 5.2.1844 schrieb Humboldt an Rauch: „Der Brief von Carus ist himmlisch und ganz charakteristisch, ein Geschäft, eine Liebe zum Besiz ‚den Schädel muss ich in meiner Sammlung haben’, keine Spur des Bedauerns, nicht einmal die obligate phrase: wir erhalten die betrübte Nachricht …“ Humboldt/Rauch 2007, S. 61, siehe dazu S. 163, Anmerkung 282.

[69] Carus 1841.

[70]  Müller, Johannes Peter (1801-1858), Anatom und Physiologe in Bonn und Berlin.

[71] Carus 1843 b.

[72]  Talleyrand-Périgore, Charles Maurice, Duc de (1754-1838), französischer Staatsmann.

[73]  Lagrange, Joseph-Louis, Comte de (1736-1813), Mathematiker, u.a. an der Akademie der Wissenschaften in Berlin.

[74]  Kant, Immanuel (1724-1804), Philosoph in Königsberg in Preußen.

[75]  Michelangelo, Familienname Bounarroti-Simoni (1475-1564), Maler, Bildhauer, Baumeister.

[76] Humboldt 1843.

[77] Humboldt 2004.

[78]  Vgl. Humboldt 2004, S. 18, Anm. 11. Siehe auch Brief Nr. 1, Anm. 8.

[79]  Kap. III. Goethes Verhältnis zur Natur und Naturwissenschaft. In: Carus 1949, S. 97-119.

[80]  Kap. II. Die Individualität Goethes. In: Carus 1949, S. 58-96.

[81]  Vgl. Carus 1949, S. 111-112.

[82]  Vgl. Carus 1949, S. 187.

[83]  Wohl eine Verlesung; höchstwahrscheinlich schrieb Humboldt „das Schauen des Werdenden“; vgl. Carus 1949, S. 188.

[84]  Siehe Carus 1949, S. 187-189.

[85]Carus 1844; Humboldt besaß zwei Exemplare dieser Arbeit; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1685 und 1686.

[86]  Faraday, Michael (1791-1867); englischer Physiker und Chemiker; über den Verbleib dieses Briefes ist bisher nichts bekannt geworden.

[87]  Melloni, Macedonio (1798-1854), Physiker in Parma, Neapel und Pisa; vgl. Brief Nr. 7, Anm. i).

[88] Augusta, geb. Prinzessin von Sachsen-Weimar (1811-1890), Prinzessin von Preußen, Gemahlin des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelms I.

[89]Carus 1853 a, Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1688. Eine Reprint-Ausgabe der 2. Aufl. von 1858: Carus 1977.

[90]Carus 1853 a, S. 367; vgl. Carus 1977, S. 399.

[91]Carus 1853 a, S. 247; vgl. Carus 1977, S. 271-273.

[92]Carus 1853 a, S. 290; vgl. Carus 1977, S. 317-318.

[93]  Carus vermerkte in seinen Erinnerung: „Und wirklich genoß ich in jenem Sommer, nach dem schrecklichen Schluß des vorigen Jahres, eines eigenen stillen Friedens! – Die wohlgelungene Arbeit der ‚Symbolik’ lag fertig vor mir und erfreute sich überall guter Aufnahme (wie mir denn unter andern Humboldt darüber einen hübschen [S. 88] zustimmenden Brief schrieb, in welchem er besonders die Charakteristik der Menschheitstämme hervorhob) […]. Carus 1865/1866, Vierter Theil, S. 87-88; vgl. Carus 1966, Bd. 2, S. 263.

[94]  In einem bisher unveröffentlichten Brief an Carl Ritter (1779-1859) vom 7.2.1853 entrüstete sich Humboldt darüber, dass die Großherzöge von Mecklenburg die Dicke der Röhren vorschrieben, mit denen die Regierungsbeamten das Volk prügeln sollten. Die 1802 abgeschaffte Prügelstrafe war am 31.1.1852 wieder eingeführt worden.

[95]  Zu der von Humboldt ab etwa 1853 gern benutzten Bezeichnung „der Alte vom Berge“ vgl.: Biermann/Schwarz 1992; neu veröffentlicht in HiN – Alexander von Humboldt im Netz IX, 17 (2008)
http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin17/biermann-schwarz.htm

[96]Carus 1853 a, S. 248-252; vgl. Carus 1977, S. 274-278.

[97]  Zur Geschichte des „Tischrückens“ vgl.: Biermann/Schwarz 1998.

[98]  Carus, August Wolfgang (1824-1859), Chemiker.

[99]  Faraday, Michael (1791-1867), vgl. Anm. 81.

[100]  Du Bois-Reymond, Emil (1818-1896), Physiologe in Berlin.

[101]  Brief von Humboldt an Carus, Berlin, 11.2.1853 (Nr. 10).

[102]  Du Bois-Reymond, Emil (1818-1896), vgl. Anm. 95.

[103] Dove, Heinrich Wilhelm (1803-1879), Physiker; Begründer der wissenschaftlichen Meteorologie.

[104] Poggendorff, Johann Christian (1796-1877), Physiker und Wissenschaftspublizist in Berlin.

[105]  Müller, Johannes Peter (1801-1858), vgl. Anm. 66.

[106]Humboldt 2004; Bd. 4 erschien 1858.

[107]Carus 1853 b. Diese Arbeit wurde aber im „Kosmos“ nicht erwähnt oder zitiert.

[108]  Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795-1861), König seit 1840.

[109]  Dieser Arbeit konnte bisher nicht ermittelt werden.

[110]  Gabriele von Loën, geb. von Bülow (geb. 1822), Tochter von Gabriele und Heinrich von Bülow; sie starb am 16.2.1854.

[111]  Bülow, Gabriele von, geb. von Humboldt (1802-1887), Tochter von Caroline und Wilhelm von Humboldt, Ehefrau Heinrich von Bülows.

[112]  Adelheid von Bülow (1823-1889); Caroline von Bülow (1826-1887); Constanze von Heinz, geb. von Bülow (1832-1920); Bernhard von Bülow (1838-1889).

[113] Carus 1856 a; Humboldt besaß zwei Exemplare dieses Werkes in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1690 und 1691.

[114]  Es handelt sich offenbar um Notizen Humboldts für seinen Antwortbrief an Carus; vgl. Brief Nr. 15. Vier weitere Zeilen sind nicht sicher zu entziffern.

[115]Carus 1856 a; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1690 und 1691. Vgl. auch Brief Nr. 14.

[116]  Lat.: oder. Die Lesung ist allerdings nicht sicher.

[117]  Anspielung auf die Entwicklung des „Krimkrieges“: nach der Eroberung der Festung Kars in Anatolien durch russische Truppen (Ende November 1855) verstärkte Großbritannien seine Anstrengungen, Russland im Ostseeraum militärisch zu schwächen (Entsendung von Kriegsschiffen zur Blockade der russischen Häfen) und politisch zu isolieren (Vertrag mit Frankreich, Schweden und Norwegen vom 21.11.1855). Das nahe Kriegsende (Frieden von Paris am 30.3.1856) war Anfang des Jahres 1856 noch nicht absehbar.

[118]  Wohl der Maler Friedrich Wilhelm Schadow (1788-1862).

[119]  Christian Daniel Rauch wurde am 2.1.1777 in Arolsen geboren; es war also der 79. Geburtstag. Vgl. auch Anm. 64.

[120]  Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, siehe Anm. 104.

[121]  A. v. Humboldt hat dieses Zitat in Briefen an verschiedene Partner – z.B. Ignaz von Olfers und Samuel Heinrich Spiker – immer dann verwendet, wenn von Neid die Rede war. Da das Wort „frangere“ (brechen) transitiv ist, gibt das Zitat in der von Humboldt gebrauchten Form keinen Sinn; er zitierte aus dem Gedächtnis und irrte sich gründlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit meinte er ein Zitat aus Vergil, 7. Ekloge, V. 25-26: „Pastores, hedera crescentem ornate poetam, Arcades, inuidia rumpantur ut ilia Codro“ (Übersetzung: „Kränzt, Ihr arkadische Hirten, den machtvoll sich steigernden Dichter / ruhmreich mit Efeu: Der Bauch soll platzen dem Codrus vor Missgunst“. Vgl. dazu Humboldt/Olfers 1913, S. 106; Humboldt/Spiker 2007, S. 153).

[122]  Brief von König Johann von Sachsen (1801-1872) an A. v. Humboldt; gedruckt in: Wolbe 1925, S. 170-171.

[123]Humboldt 2004.

[124]  Wahrscheinlich der Geograph und Publizist Karl Theodor Andrée (1808-1875).

[125]  Im Jahre 1855 wurden aus den Vereinigten Staaten zwei so genannten Aztekenkinder nach Europa gebracht, die der Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit und wissenschaftlicher Hypothesen über Herkunft, „Rassezugehörigkeit“ etc. wurden; A. v. Humboldt beteiligte sich an der Debatte mit einen Brief an den Begleiter der „Aztekenkinder“: Alexander von Humboldt an J. W. Morris [nach dem 26.12.1855], in deutscher Übersetzung abgedruckt in: Zimmermann 1859, S. 56-58; Carus zitierte ebenfalls längere Passagen aus Humboldts Brief in seiner Abhandlung Carus 1856 b ( S. 11-12).

[126]  J. W. Morris, Lebensdaten etc. nicht bekannt.

[127]  Müller, Johannes Peter (1801-1858), vgl. Anm. 66.

[128]  Simonides, Konstantinos (1820-1867), griechischer Autor.

[129]  Vgl. Simonides 1856.

[130]  Lepsius, Karl Richard (1810-1884), Ägyptologe in Berlin.

[131]  Böckh, August (1785-1867), Klassischer Philologe in Berlin.

[132]  Bunsen, Christian Karl Josias (ab 1857 Freiherr von) (1791-1860), preußischer Diplomat, Historiker und Philologe.

[133]  Tischendorf, Lobegott Friedrich Constantin von (1815-1874), Theologe und Sprachforscher in Leipzig.

[134]  Simonides bot im Januar 1856 der Berliner Akademie der Wissenschaften ein – gefälschtes – Manuskript des antiken Historikers Uranios zum Verkauf an. Bunsen, Boeckh und Lepsius erklärten die Handschrift zunächst für echt. Daraufhin beantragte die Akademie bei König Friedrich Wilhelm IV. die Mittel zum Ankauf der Handschrift. Am 31.1.1856 wurde der Antrag zurückgezogen, nachdem Lepsius und Tischendorf die Fälschung des Manuskriptes erkannt hatten. Dankenswerte Auskunft von Ulrich Päßler, Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle, Berlin.

[135]  Dieser Brief wurde in der Zeit der letzten Begegnungen Humboldts mit Carus in Berlin nach Ostern 1856 geschrieben; vgl. Carus 1966, Bd. 2, S. 286.

[136]Carus 1856 a; Humboldt besaß zwei Exemplare dieses Werkes, vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1690 und 1691; vgl. auch die Briefe Nr. 13 und 14.

[137]Carus 1856 c; Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1692.

[138]  Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, siehe Anm. 104.

[139]  Elisabeth von Preußen, geb. Prinzessin von Bayern (1801-1873).

[140]Carus 1857 a; Humboldt besaß dieses Werk in seiner Bibliothek; vgl. Stevens 1967, S. 125, Nr. 1693. Eine neue Ausgabe des Werkes: Carus 1986.

[141]  Adelheid von Hedemann, geb. von Humboldt (geb. 1800), Tochter von Caroline und Wilhelm von Humboldt, starb am 14.12.1856.

[142]  August von Hedemann (1785-1859), preußischer General, hatte Adelheid von Humboldt 1815 geheiratet.

[143]  Die Säule mit der von Bertel Thorvaldsen (1770-1844) geschaffene Statue „Die Hoffnung“ (heute eine Kopie) steht im Park von Schloss Tegel; am Fuße der Säule befinden sich die Gräber Wilhelm und Caroline von Humboldts, Alexander von Humboldts und weiterer Mitgliedern der Familie.

[144]  Schoenlein, Johann Lucas (1793-1864), Mediziner in Berlin, Leibarzt des Königs.

[145]  Gabriele von Bülow, geb. von Humboldt (1802-1887), Tochter von Caroline und Wilhelm von Humboldt, Ehefrau Heinrich von Bülows.

[146]  Schick, Gottlieb (1776-1812), Maler, lebte längere Zeit in Rom.

[147]  Humboldt, Caroline von, geb. von Dacheroeden (1766-1829), Ehefrau Wilhelm von Humboldts.

[148]  Heinz, Constanze von, geb. von Bülow (1832-1920), Tochter von Gabriele und Heinrich von Bülow; seit dem 17.1.1857 Ehefrau von Karl von Heinz.

[149]  Heinz, Karl von (1818-1867), preußischer Offizier; Hofmarschall des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, des nachmaligen Kronprinzen und (1888) Königs von Preußen und deutschen Kaisers Friedrich (1831-1888).

[150]  Loën, Gabriele von, geb. von Bülow (1822-1854), Tochter von Gabriele und Heinrich von Bülow.

[151]  Vgl. Carus 1986, S. 174-178.

[152]  Ebd., S. 163-166.

[153]  Ebd., S. 141.

[154]  S. 232 ergänzt Humboldt.

[155]Carus 1986, S. 211-212.

[156]  An König Friedrich Wilhelm IV. schreibt Humboldt: „Von dem geistreichen Carus habe ich heute wieder eine wunderbare Schrift erhalten über Lebensmagnetismus, die Nachtseite des seelischen Lebens, die sympathischen Wirkungen des Mondes, der Planeten und gewisser Pflanzen, das Versehen der Schwangeren, die Macht der Katzenaugen und den Zauber, der in der Ausdünstung der Meerschweinchen waltet, das Tischrücken und Geisterklopfen, den bösen Blick, die magischen Heilungen durch farbige Steine und Amulette, ahnende Träume, Besprechen und Versprechen, zweites Gesicht, Verzückung, religiöse Heilungen, Verwünschungen und Segnungen. ‚Der Psychograph kann in einzelnen Fällen, vermöge des Tiefahnungsvollen und Unbewußten, diesen letzteren körperbewegenden Menschen Wahrheit geben.’“ Humboldt/Königshaus 1928, S. 287.

[157]  Das heißt am Hof König Friedrich Wilhelms IV.

[158]  Alexander von Humboldt war seit Dezember 1840 Mitglied des preußischen Staatsrates, seit Juli 1854 jedoch nur noch ehrenhalber. Wahrscheinlich spielt Carus in seiner Anrede auf dieses Amt an.

[159]  Humboldt hatte am 24.2.1857 einen leichten Schlaganfall erlitten, von dem er sich jedoch rasch erholte.

[160]Carus 1857 b.

[161]Carus 1857 c.

[162]  Brief von Humboldt an Carus, Berlin, 22.12.1856 (Nr. 18).

 

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Letzte Aktualisierung: 05 Juni 2009 | Kraft
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