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Gespiegelte Fassung auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam
Stand: 12. August 2005
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Alexander von Humboldt
Institutionen
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Varnhagen Gesellschaft

Die Freundschaft Alexander von Humboldts mit Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858) gehörte zweifellos, wie Hanno Beck in seiner Biographie hervorhebt, zu den konstantesten persönlichen Beziehungen im Leben des Gelehrten. Humboldt ließ sich von Varnhagen nicht nur in stilistischen Zweifelsfällen beraten, sondern nannte ihn in einer Fußnote zum "Kosmos" (Bd. 2, Stuttgart/Tübingen 1847, Anm. 1, S. 126) ausdrücklich seinen Freund. Von gutem persönlichen Einvernehmen zeugt auch sein Briefwechsel mit Varnhagens Ehefrau Rahel (1771-1833) sowie mit ihrer beider Nichte Ludmilla Assing (1821-1880), der Herausgeberin der skandalumwitterten "Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense" (Leipzig 1860).

Vor anderthalb Jahren wurde eine literarische Gesellschaft ins Leben gerufen, die dem Andenken des Varnhagen-Assingschen Kreises und dem gesamten Epochenhorizont der Varnhagen von Enseschen Sammlung verpflichtet ist. Zu den Stifterinnen und Stiftern dieser Sammlung zählten - neben dem Ehepaar und ihrer Nichte - u.a. Bettina von Arnim, Fürst Hermann von Pückler-Muskau und Alexander von Humboldt, der kein eigenes Privatarchiv unterhielt und Briefe nichtwissenschaftlichen Inhalts zu verbrennen pflegte. Doch überließ er seinem Freund Varnhagen eine große Anzahl unersetzlicher Lebenszeugnisse. "Sie geben bisweilen so gern Dauer flüchtigen Erscheinungen", schrieb er am 8. Oktober 1837, "und bewahren was die Winde davontragen [...]." Dazu zählten neben zahlreichen an Humboldt gerichteten Briefen prominenter Zeitgenossen auch kleinere Aufsätze, kommentierte Zeitungsausschnitte und nicht zuletzt die eigenen Briefe an Varnhagen, in denen sich der Gelehrte in ungewohnter Offenheit über seine Biographie, seine Wissenschaftspolitik und seine politischen Anschauungen äußerte.

Entgegen dem testamentarisch bekundeten Willen Ludmilla Assings, wonach
ihr sorgfältig bewahrter und noch um weitere Materialien vermehrter
Nachlass von Manuskripten, Briefen, Büchern, Zeitungsausschnitten und Bildern von der Königlichen Bibliothek in einem eigenen "Varnhagen-Zimmer" zusammengehalten und "der öffentlichen Benutzung möglichst überlassen" werden sollten, sind die Bestände heute verstreut und nur wissenschaftlichen Experten zugänglich.

Erst kürzlich hat Polens Staatspräsident Aleksander Krasniewski in einer großherzigen Geste die einstige Rückgabe der noch auf polnischem Boden befindlichen Berliner Bibliotheksbestände in Aussicht gestellt. Die Varnhagen Gesellschaft setzt sich im Geist der deutsch-polnischen Versöhnung für eine Lösung der praktischen Probleme bei der Erschließung der Varnhagenschen Sammlung ein. Es freut uns daher besonders, dass
es gleich zu Beginn unserer Arbeit gelungen ist, sowohl die Staatsbibliothek zu Berlin / Stiftung preußischer Kulturbesitz als auch die Jagiellonische Bibliothek Kraków als Mitglieder der Varnhagen Gesellschaft zu gewinnen.

Unter Schirmherrschaft von Carola Stern und mit Unterstützung des Rahel Varnhagen Kollegs für Erwachsenenbildung sowie des Kulturamts Hagen hat sich die Varnhagen Gesellschaft Hagen-Berlin e.V. zum Ziel gesetzt, Forscherinnen und Forscher, aber auch nichtwissenschaftliche Leserinnen und Leser, die sich mit Beständen der Varnhagenschen Sammlung befassen,
miteinander ins Gespräch zu bringen. Inzwischen konnten wir 170 Mitglieder gewinnen. Unser zweimal jährlich erscheinender Rundbrief geht an weitere ca. 500 Interessenten im In- und Ausland. Wir bereiten einen Almanach vor, betreiben als "virtuelles Varnhagen-Zimmer" eine
Homepage im Internet, veranstalten öffentliche Vortragsabende, wissenschaftliche Tagungen und, wie erst kürzlich, Exkursionen u.a. nach Krakau. Unter Mitgliedern verbreiten wir regelmäßig eine Jahrsgabe sowie - gegen eine symbolische Spende - den broschierten Katalog der Varnhagen von Enseschen Sammlung von Ludwig Stern (Berlin 1911), der Briefe von und an 9000 Personen verzeichnet, von dem wir eine Restauflage erwerben konnten.


Nähere Informationen hierzu, das Faltblatt der Gesellschaft und ihre Vereinssatzung sind in deutscher, englischer, französischer und polnischer Sprache zu beziehen bei der

Varnhagen Gesellschaft

Varnhagen Gesellschaft e. V.
Weisshausstr. 17
D-50939 Köln
Deutschland


Tel: ++ 49 (0) 221 42 54 30
Fax: ++ 49 (0) 221 46 65 28

www www.varnhagen.info
eMail
gesellschaft@varnhagen.info

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